Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/Fred Prouser
San Francisco - Forscher des San Francisco VA Medical Center ist es im Mäuseversuch gelungen, die Metastasenbildung mit Hilfe eines veränderten Proteins aufzuhalten, wie das Fachmagazin Clinical Cancer Research in seiner Juni-Ausgabe berichtet. Einige Krebsarten wären weniger schwerwiegend, würden sich die Krebszellen nicht auf andere Organe ausbreiten, so die Wissenschaftler.

Metastasen entstehen durch die Fähigkeit von Krebszellen, sich vom Tumor zu lösen, an Körperzellen zu heften und sich in anderen Organen festzusetzen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das natürlich vorkommende menschliche Protein galectin-3. Mitarbeiter des Teams um Constance John entfernten nun den Teil des Proteins, der es Zellen erlaubt, aneinander zu haften. Dadurch werden auch die Krebszellen dieser Fähigkeit beraubt. In einem zweiten Schritt implantierten die Forscher menschliche Brustkrebs-Tumore in zwei Gruppen von Mäusen mit geschwächtem Immunsystem. Nachdem sich die Tumoren festgesetzt hatten, wurde den Mäusen der einen Gruppe das modifizierte Protein injiziert. Die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo.

Ergebnisse und Bedenken

In elf von 20 Mäusen der Kontrollgruppe breitete sich der Krebs in andere Organe aus. In der "Protein-Gruppe" kam es jedoch nur in vier von 20 Fällen zu Metastasen, so die Forscher. Zusätzlich wuchsen auch die ursprünglich implantierten Tumore langsamer. Constance John über die Ergebnisse: "Wir versuchen nicht, eine Heilung für Krebs zu finden. Wir versuchen, Krebs zu einer Krankheit zu machen, mit der die Menschen leben können."

Wie BBC Online berichtet, gibt Martin Ledwick von der US Informationsplattform CancerBACUP jedoch zu bedenken: "Diese Untersuchungen sind interessant, wir sollten jedoch nicht überreagieren. Es wird noch lange dauern, bis wir wissen, ob diese Studie überhaupt relevant ist für die Behandlung von Menschen." (pte)