New York - Der Pharmakonzern Eli Lilly plant ein Technologietransfer-Programm zur Behandlung der schlimmsten Form der Tuberkulose. Ziel des vierjährigen Programms ist es, Unternehmen in China, Indien, Südafrika und möglicherweise Russland in der Herstellung und im Verkauf zweier älterer Lilly-Antibiotika zu unterstützen. Noch am Donnerstag soll nach einem Bericht des Wall Street Journals das 70 Mio.-Dollar-Programm präsentiert werden. Partner sind die Weltgesundheitsorganisation WHO, das Centers for Disease Control and Prevention sowie die Harvard und Purdue University.

Bei den beiden Medikamenten handelt es sich um Capreomycin und Cycloserine, die in den USA und Europa nur mehr einen geringen Markteinteil besitzen. Sie zählen aber zu den wenigen Behandlungen, die eine auf Standard-Medikamente resistente Tuberkulose noch therapieren können. Lilly hat bereits die Preise der Medikamente um 95 Prozent gesenkt. Mit dem neuen Programm erhalten die Länder die Produktionsrechte, mit dem Versprechen, diese noch billiger zu verkaufen.

Weiters wird der Pharmakonzern Programme an der Harvard University sponsern. Ziel ist es, Gesundheitspersonal in der Erkennung und der Behandlung der auf viele Medikamente resistenten Tuberkulose zu schulen. An der Purdue University sollen Unternehmen aus Übersee in der Herstellung der Medikamente trainiert werden. Lilly selbst erwarte sich von der Partnerschaft keinen Profit. (pte)