Etihad soll Air Berlin mit frischen Kapital versorgen.

Foto: Etihad

Frankfurt - Deutschlands zweitgrößte Fluglinie Air Berlin, in Österreich Eigentümerin der von Niki Lauda gegründeten Fluggesellschaft Niki (flyniki), hat einem Magazinbericht zufolge mit der arabischen Fluggesellschaft Etihad voraussichtlich einen neuen Investor gefunden. Noch in dieser Woche wolle Air Berlin den Einstieg der staatlichen Fluglinie des Emirats Abu Dhabi verkünden, berichtete das "manager magazin" am Dienstag unter Berufung auf Branchenkreise. Geplant sei offenbar eine Minderheitsbeteiligung. Dabei würden wohl neue Aktien ausgegeben, um Air Berlin mit frischen Kapital auszustatten. Air Berlin wollte diese Informationen nicht kommentieren.

Dem Magazinbericht zufolge soll am Mittwoch das Board von Air Berlin zusammenkommen, um über das Geschäft zu beraten. Dazu sagte ein Air-Berlin-Sprecher: "Es findet eine ganz normale, seit Monaten geplante Sitzung statt, bei der die Jahreszahlen besprochen werden sollen."

Über einen Einstieg von Etihad wurde bereits seit längerem in den Medien spekuliert. Air Berlin steckt nach Jahren schneller Expansion tief in den roten Zahlen und hat einen Schuldenberg von mehr als 600 Mio. Euro angehäuft.

Ex-Deutsche-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, der seit dem Spätsommer den Konzern leitet, hatte dem Unternehmen einen scharfen Sparkurs verordnet. Die Flugzeugflotte wird verkleinert, zudem dünnt Air Berlin ihr Streckennetz aus und verschiebt die Bestellungen neuer Flieger. Ihr Ziel, in diesem Jahr operativ in die Gewinnzone zurückzukehren, hatte Air Berlin im November endgültig aufgegeben. Im November hatte der Ex-Rennfahrer Lauda seine Mehrheit an der Billigfluggesellschaft "Niki" an den bisherigen Mitaktionär Air Berlin abgegeben. (APA/Reuters)