"Brautalarm"

Das eigene Kuchengeschäft ging den Bach runter, in der Liebe läuft es alles andere als rosig und wegen Geldmangel muss wieder bei Mutter eingezogen werden. Aber es geht noch beschissener. Das muss Annie am eigenen Leib erfahren, als ihre seit Jahrzehnten heißgeliebte Freundin Lillian vom gemeinsamen Weg in den Ehehafen ausscheren will. Und das Schlimmste daran: Annie scheint in das neue "perfekte Hochzeit"- und "perfekte Brautparty"-Leben von Lillian nicht mehr zu passen und wird gegen die kompatiblere Helen eingetauscht, für die es keine ernstere Angelegenheit als eine Hochzeit gibt. Der Streit um Braut Lillian beginnt und Annie trägt diesen mit Helen alles andere als elegant aus.

Die grandiose Komödie "Brautalarm" machte die Autorin des Drehbuchs und Hauptdarstellerin Kristen Wiigs zum Weltstar, den die US-AmerikanerInnen schon in der "Saturday Night Live"-Show entdecken konnten. Dort trat sie in die großen Fußstapfen von "30 Rock"-Produzentin und Autorin Tina Fey. Lieben ihre FreundInnen Tina Fey, werden sie auch Kristen Wiigs und "Brautalarm" lieben. Über diese DVD (Euro 9,90) freuen sich Ihre FreundInnen garantiert.

© 2011 - Universal Pictures

Wenigstens Kate Bush lässt es schneien

Seit Ende November ist es da, das neue Kate Bush-Album. "50 Words für Snow" heißt das Werk, mit dem Bush nach "Director's Cut" schon das zweite Album in diesem Jahr vorlegt. Das viel gelobte "Winteralbum", wie es Bush selbst nennt, eignet sich hervorragend für einen temporären Weihnachts- oder Winterrückzug mit Stil. Der Name des Albums ist Programm: Die Lieder drehen sich in der Tat um Schnee, um Flocken und wie sie langsam schmelzen, wie er fällt und welche Wesen sich im Schneetreiben verstecken. Das alles wird in den nur sieben - aber teilweise sehr langen - Stücken musikalisch erforscht. Unter dem Titel "Snowflake" singt Bush mit ihrem 13-jährigem Sohn Albert McIntosh und mit "Snowed In At Wheeler Street" gibt sich Sir Elton John die Ehre. Na bitte, was wollen die Beschenkten mehr.

"50 Words For Snow" von Kate Bush ist bei Fish People/EMI erschienen. 

Foto: EMI

Happy Birthday, Riot Grrls

Die Zeit rast. Die "Riot Grrls" sind jetzt auch schon 20! Anfang der 1990er formiert sich die feministische Subkulturbewegung in der US-amerikanischen Punkrockszene. Künstlerinnen wollten den überrepräsentieren Cock Rock nicht mehr hinnehmen und nicht nur Musikerinnen, sondern auch feministischen Inhalten Gehör verschaffen. Zwanzig Jahre nach dem von den Riot Grrls veröffentlichten Manifest mit der Forderung nach einer "Revolution Girl Style Now!" zieht ein kürzlich erschienenes Buch Bilanz.

"Riot Grrrl Revisited" schreibt die "Geschichte des revolutionären Kulturkampfes auf und zeigt, was von der radikalen Bewegung geblieben ist", heißt es auf der Seite des Ventil-Verlages. Beiträge von Tine Plesch, Silke Graf, Vina Yun oder Julia Downes spüren in Interviews oder Essays dem "revolutionären Kulturkampf" nach.

"Riot Grrrl Revisited - Katja Peglow, Jonas Engelmann (Hrsg.)
Geschichte und Gegenwart einer feministischen Bewegung."
Mainz 2011, Ventil Verlag, ISBN-10: 978-3-931555-47-4, Euro 17, 200 Seiten

Foto: Ventil Verlag

Anstrengen verboten

Christine Nöstlinger ist mit Sicherheit eine der sympathischsten Autorinnen Österreichs. Ihre Kinderbücher sind klug, rasend spannend und pädagogisch wertvoll zugleich, ihre öffentlichen Auftritte absolviert sie uneitel, lässig und mit einem guten Spruch nach dem anderen.

Mit Nöstlinger-Lektüre liegt frau also nie falsch. Außerdem sollte sich keine an den Feiertagen zu viel anstrengen, das Lesen anstrengender Bücher sollte mal lieber auf die To-Do-Liste für 2012 verschoben werden. Doch dieses Buch könnte ein guter Kompromiss sein, um nicht völlig vor der Glotze kleben zu bleiben. Vielleicht für Mama oder für Nöstlinger-Fans, die sich allein durch Nöstlingers Sprache und ihrem trockenem Humor in die Kindheit zurückversetzt fühlen? Für die Glossen über den alltäglichen Wahnsinn in "Eine Frau sein ist kein Sport. Das Hausbuch für alle Lebenslagen." ist sicher bald jemand gefunden, der oder die sich darüber freut.

Christine Nöstlinger: "Eine Frau sein ist kein Sport. Das Hausbuch für alle Lebenslagen." 2011, Residenz Verlag, ISBN: 9783701715756, Euro 21,90, 240 Seiten

Foto: Residenz Verlag

Feminismus frei Haus!

Die tägliche und tagesaktuelle dieStandard.at-Lektüre kann frau bestenfalls als guten Ratschlag verschenken und eignet sich aufgrund Kostenlosigkeit und Virtualität wenig als haptische Weihnachts-Überraschung. Doch der feministische Magazinmarkt bietet Alternativen. Die an.schläge informieren über Politik, Gesellschaft und Kultur und fokussieren den politischen Journalismus jedes Monat auf ein neues Schwerpunktthema. Ein Jahresabo kostet 35 Euro, für das kleinere Budget bietet sich ein Schnupper-Abo um 10,- Euro (3 Hefte) an. 

Und auch die deutschen Kolleginnen wissen, wie ein kluges Frauenmagazin aussehen muss. Im Missy Magazine kommen neben Themen-Klassikern wie Arbeitsteilung oder Sex auch Style oder Bastelanleitungen nicht zu kurz. Die Popkultur-Affinität des Magazins setzt dem ganzen noch das i-Tüpfelchen auf. Ein "Auslands-Jahresabo" kostet 27 Euro. (beaha, dieStandard.at, 7. Dezember 2011)

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Foto: an.schlaege und Missy Magazine