Nachdem sich der 81-jährige US-Investor Warren Buffett in der Vergangenheit wenig zuversichtlich über die Zukunft der Printmedien geäußert hatte, kauft er nun die Zeitung seines Heimatorts Omaha. "Der "World-Herald" wirft solide Gewinne ab und ist eine der am besten geführten Zeitungen in Amerika", begründete Buffett am Mittwoch den Kauf.

Für die gesamte Omaha World-Herald Company blättert Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway nach Angaben der Zeitung 150 Mio. Dollar hin (111 Mio. Euro) und übernimmt auch 50 Millionen Dollar an Schulden. Zu der Mediengruppe gehören sieben Tages- und mehrere Wochenzeitungen. Der Großteil der Firmenanteile liegt in den Händen der aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter, die dem Verkauf noch zustimmen müssen.

"Ich bin der Auffassung, dass Zeitungen eine ordentliche Zukunft haben", sagte Buffett nach Angaben des "World-Herald" bei der Verkündung des Geschäfts. "Es wird nicht wie in der Vergangenheit sein. Aber es gibt viele Dinge, die Zeitungen immer noch besser hinkriegen als andere Medien."

Buffett ist ein alter Hase im Mediengeschäft: Er verdiente sein erstes Geld als Zeitungsjunge, besitzt seit Jahrzehnten die nach seinen Worten profitable "Buffalo News" und ist Großaktionär der renommierten "Washington Post".

Die Übernahme des "Omaha World-Herald" kommt allerdings zu einer Zeit, in der die elektronischen Medien den Printpublikationen das Leben immer schwerer machen. In den USA gab es bereits zahlreiche Zeitungspleiten.

Warren Buffett gilt als der drittreichste Mensch der Welt mit einem vom Magazin "Forbes" geschätzten Vermögen von 39 Mrd. Dollar. Zu seiner Investmentholding Berkshire Hathaway gehören 80 Tochterfirmen von Versicherungen über Maschinenbauer bis zu einer Frachteisenbahn; daneben besitzt das Konglomerat große Aktienpakete an einer ganzen Reihe von Großkonzernen wie Coca-Cola, IBM oder der Munich Re, der früheren Münchener Rück. (APA)