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Ein mutmaßliches Opfer Mahmud al-Shinnawis

Foto: Reuters//Amr Abdallah Dalsh

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Improvisiertes Fahndungsplakat

Foto: AP/dapd/Amr Nabil

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Sogar dem Löwen auf der Qasr-Nilbrücke haben Demonstranten eine Augenbinde verpasst

Foto: AP/dapd/Bernat Armangue/

Kairo - Ein ägyptischer Polizist, der gezielt auf die Augen von Demonstranten geschossen haben soll, hat sich am Mittwoch gestellt. Wie die Polizei in der Hauptstadt Kairo mitteilte, soll der Mann befragt werden. Aufgrund von Augenzeugenberichten hatte die Staatsanwaltschaft die Festnahme Mahmud al-Shinnawis wegen Verstümmelung von Demonstranten und versuchten Mordes gefordert. Er soll vergangene Woche in Kairo mit Gummigeschoßen gezielt auf die Augen von Demonstranten gefeuert haben, die gegen den herrschenden Militärrat protestierten.

Laut einer ägyptischen Menschenrechtsorganisation wurden allein in ein Krankenhaus 60 Menschen mit Augenverletzungen eingeliefert. Im Internet ist ein Handy-Film zu sehen, auf dem ein Polizist auf dem Tahrir-Platz in Kairo auf die Augen von Demonstranten zielt. Als er einen Protestierenden mit einem Gummigeschoß trifft, ist auf der Tonspur zu hören, wie sein Vorgesetzter ihm gratuliert. Auf dem Tahrir-Platz kursieren Flugblätter und Plakate, die für Hinweise auf Shinnawis Verbleib ein Kopfgeld von 5.000 ägyptischen Pfund (620 Euro) versprechen.

Bei den Protesten in Kairo und anderen Städten waren seit dem 19. November mindestens 42 Menschen getötet worden. Der 31-jährige Zahnarzt Ahmed Harara wurde bekannt, weil er bei den Demonstrationen gegen den damaligen Präsidenten Hosni Mubarak im Februar ein Auge verloren hatte und das zweite bei den Protesten in der vergangenen Woche. (APA)