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Patrick Sullivan wird vorgeworfen, dass er einem Mann Methamphetamine im Gegenzug für Sex angeboten habe.

Foto: AP/RJ Sangosti

Washington - Patrick Sullivan war einst der nationale "Sheriff des Jahres" in den USA, ein gefeierter Held und Antidrogenkämpfer. Sogar ein Gefängnis wurde nach ihm benannt. Jetzt sitzt der 68-Jährige selbst hinter Gittern - in jener Strafanstalt, die seinen Namen trägt und unter dem Verdacht des Drogenhandels.

Wie die "Denver Post" am Mittwoch berichtete, befindet sich Sullivan in Centennial (Colorado) in Untersuchungshaft und soll sich wegen versuchten Verkaufs von Methamphetaminen (auf der Straße als Meth oder Chrystal bezeichnet) vor Gericht verantworten. Demnach wirft ihm die Anklage vor, einem Mann das Suchtgift im Gegenzug für Sex angeboten zu haben. Der Zeitung zufolge setzte der zuständige Richter die Kaution auf 500.000 Dollar (gut 370.000 Euro) fest. Kann er sie nicht aufbringen, muss er zumindest bis zum Prozess in der Patrick J. Sullivan Jr. Detention Facility bleiben.

"Sheriff of the Year"

Die Nachricht von der Festnahme am Dienstag (Ortszeit) schlug bei den Bewohner von Arapahoe County laut "Denver Post" wie eine Bombe ein. Demnach war Sullivan lange Jahre von 1984 bis 2002 der hoch respektierte Sheriff des Bezirks. Ein Jahr vor seinem Ausscheiden kürte ihn die Nationale Sheriff-Vereinigung (National Sheriffs' Association) zum "Sheriff of the Year". 1989, so schilderte die Zeitung, hatte Sullivan mit einem Jeep den Gartenzaun eines Hauses durchbrochen, um zwei Hilfssheriffs und einen Buben aus der Gewalt eines bewaffneten mordverdächtigen Geiselnehmers zu befreien.

Sullivan habe sich auch in Fachkreisen als nationaler Cyberterrorismus-Experte einen Namen gemacht und in einer staatlichen Anti-Drogen-Arbeitsgruppe mitgearbeitet, hieß es in der "Denver Post" weiter. Zwischen 2002 und 2008 sei er in einem Bezirk für Schulsicherheit zuständig gewesen. (APA)