Wien - Der Immobilienentwickler Immovate mit Sitz in Graz hat in Wien zwei ursprünglich vom kroatischen Ex-General Vladimir Zagorec erworbene Liegenschaften gekauft. Es handelt sich um das alte Telegrafenamt am Börseplatz 1 (diente zuletzt als Kulisse für Paulus Mankers Schauspiel Alma) sowie das frühere Kinderheim auf der Hohen Warte. Gemeinsam mit dem bereits vor rund einem Jahr verkauften Wohnhaus in der Cobenzlgasse im 19. Bezirk hat Zagorec damit sein gesamtes Obligo bei der Hypo Alpe Adria in Österreich samt Zinsen im Volumen von rund 42 Millionen Euro abgedeckt, bestätigt Rechtsanwalt Nikolaus Vavrovsky dem Standard. Der Verkauf wurde gestern abgewickelt.

Immovate-Geschäftsführer Martin Kurschel plant, aus dem früheren Kinderheim ein generationenübergreifendes Wohnprojekt mit Kindergarten, Familienwohnungen sowie Wohnungen für Senioren entstehen zu lassen. Sobald alle Genehmigungen vorliegen, könnte 2013 mit dem Umbau begonnen werden. Das bestandsfreie Telegrafenamt soll breitestmöglich genutzt werden: Wohnungen, Hotel, Büros, so Kurschel.

Zur Erinnerung: Zagorec sitzt in Kroatien im Gefängnis und büßt eine siebenjährige Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs ab, seit Anfang 2010 ist das Urteil rechtskräftig. Die Immobilien lagen seither weitestgehend brach. Seit der Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria versucht diese ihre Außenstände im Immobilienbereich zurückzufahren. Immovate wurde 1998 gegründet. Das Kapital für die Investitionen kommt von Privaten, neben Kurschel u. a. vom Stahlindustriellen Herbert Buhl. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe; 1.12.2011)