Wien - Wer gesellt sich in der fünften und vorletzten Runde der Gruppenphase zur Fußball-Europa-League am Dienstag und Mittwoch noch zu den bisher feststehenden Aufsteigern Twente Enschede (Pool K), Sporting Lissabon (D), RSC Anderlecht (L), Athletic Bilbao (F), PSV Eindhoven und Legia Warschau (beide C)? Im Europacup überwintern wollen neben Marc Janko mit seinen Niederländern auf alle Fälle noch ein paar andere Vereine mit ÖFB-Legionären.

Da wäre einmal Hannover 96, der Arbeitgeber von Emanuel Pogatetz, Samuel Radlinger und Daniel Royer, wobei Letzterer allerdings nicht spielberechtigt ist, weil er im Play-off für SV Ried gegen PSV Eindhoven im Einsatz war. Den Niedersachsen genügt jedes Remis außer ein 0:0, um in Lüttich gegen den punktegleichen Spitzenreiter Standard das Weiterkommen in Gruppe B zu fixieren. Damit würde dem aktuellen Bundesliga-Tabellenachten, der erstmals seit 19 Jahren wieder im Europacup spielt, Historisches gelingen.

"Das wäre international unser bisher größter Erfolg in der Vereinsgeschichte", hofft Clubpräsident Martin Kind. Trainer Mirko Slomka gefallen die komplizierten Rechnereinen der UEFA-Arithmetik nicht, und er meinte: "Das, was uns reicht, ist ein weiterer Sieg aus noch zwei Spielen." Mit einem Blick auf die Auslosung und einen vermeintlich leichteren Gegner will der 44-Jährige aber mehr - den Gruppensieg und damit ein Heimspiel in der Retour-Partie.

Erst am Donnerstag treten der FC Schalke mit Christian Fuchs und Besiktas Istanbul mit Veli Kavlak, Ekrem Dag und Tanju Kayhan in Aktion. Der deutsche Cupsieger verteidigt in Gruppe J seine Spitzenposition gegen den drei Punkte Rückstand aufwesenden Tabellendritten Steaua Bukarest. Die im Pool E zweitplatzierten Türken treten auswärts gegen das Schlusslicht Maccabi Tel Aviv an und dürfen sich keinen Ausrutscher leisten, da Dynamo Kiew als Dritter vor dem Gang zu Leader Stoke City nur einen Punkt Rückstand aufweist.

In der Sturm-Graz-Gruppe L befindet sich RSC Anderlecht auf den Spuren der Salzburger "Bullen". Die Brüsseler, die am Donnerstag in Athen gegen AEK antreten, sind die einzige Mannschaft im Feld, die in der Gruppenphase bisher alle ihre vier Spiele gewonnen (11:1 Tore) hat. Österreichs Vize-Meister hat in der Saison 2009/10 als bisher einziger Club die Gruppenphase der Europa League mit einer weißen Weste beendet. Übrigens fehlen den Belgiern nur noch drei Tore, um die Marke von 550 Europacup-Treffern zu erreichen.

Schließlich bringt die vorletzte Runde der Gruppenphase noch eine Premiere. Nach zwei Partien in der heurigen Qualifikation gibt Schiedsrichter Harald Lechner sein "echtes" Europacup-Debüt im Hauptbewerb. Der 29-jährige Wiener FIFA-Referee leitet am Mittwoch (18.00 Uhr MEZ) in Russland das Gruppe-A-Spiel Rubin Kasan gegen Shamrock Rovers. Für die zweitplatzierten Gastgeber geht es noch um den Aufstieg, für die Iren als Schlusslicht um die ersten Punkte. (APA)