Wien - Der Euro hat am Mittwoch mit einem kräftigen Kurssprung über die Marke von 1,35 Dollar auf eine abgestimmte Aktion der weltweit führenden Notenbanken im Kampf gegen eine drohende Bankenkrise reagiert. Im Nachmittagshandel gab die Gemeinschaftswährung aber wieder etwas von den Gewinnen ab, und stand gegen 18 Uhr bei 1,3448 Dollar. Das sind immer noch fast zwei Cent mehr als in der Früh. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,3418 (Dienstag: 1,3336) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,7453 (0,7499) Euro.

Führende Notenbanken haben mit ihrem Einschreiten nach Einschätzung von Händlern vor allem Entschlossenheit bewiesen und für Kauflaune an den Devisenmärkten gesorgt. Die Maßnahmen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Zentralbanken Großbritanniens, Japans, Kanadas und der Schweiz zielen darauf ab, die Liquiditätsversorgung im globalen Finanzsystem zu sichern. Nach Ansicht des Volkswirtschaftlers Klaus Adam von der Universität Mannheim sind die Aktionen geeignet, um das Vertrauen ins europäische Bankensystem zu stärken. Die Geschäftsbanken würden in die Lage versetzt, sich billiger als bisher in US-Dollar zu refinanzieren.

Mit der Maßnahme der Zentralbanken werde die Liquidität erhöht, um einen möglichen Engpass unter anderem bei der Versorgung der Banken mit Dollar zu verhindern, sagte Helaba-Expertin Claudia Windt. Zuletzt hätte die Verspannung am Bankenmarkt zugenommen. Nach Einschätzung der Expertin könnte die Maßnahme der weltweit führenden Notenbanken der "Startschuss für weitere konzertierte Aktionen sein".

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85580 (0,85365) britische Pfund, 104,00 (103,82) japanische Yen und 1,2265 (1,2280) Schweizer Franken fest. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.746,00 (1.717,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 40.590,00 (40.470,00) Euro. (APA)