Washington - Drei Tage nach dem NATO-Beschuss von zwei pakistanischen Militärposten im Grenzgebiet zu Afghanistan gibt es widersprüchliche Angaben über den Vorfall. Bei der Militäraktion am Samstag waren 24 Soldaten ums Leben gekommen. Nach einem Bericht der "Washington Post" vom Dienstag sagen beide Seiten, sie hätten geglaubt, dass sie Rebellen an der Grenze attackierten.

Die Zeitung zitierte weiter einen pakistanischen Beamten mit dem Eingeständnis, dass pakistanische Truppen als erste gefeuert hätten. Ihr Angriff habe "verdächtigen Aktivitäten" in einem Buschgebiet ganz nahe der Grenze gegolten.

Afghanischen Sicherheitsbeamten zufolge, so das Blatt weiter, führten afghanische Kräfte zu diesen Zeitpunkt zusammen mit US-Spezialtruppen eine nächtliche Operation gegen mutmaßliche Taliban-Rebellen durch. Dann seien sie von der pakistanischen Seite der Grenze beschossen worden und hätten dann einen Luftangriff angefordert.

Der pakistanische Beamte seinerseits gab laut der "Washington Post" an, das US-Militär sei mehrmals gewarnt worden, dass es pakistanische Soldaten seien, die aus der Luft angegriffen würden. Diese Warnungen seien aber ignoriert worden. So habe die Attacke gegen die beiden Militärposten eineinhalb Stunden angedauert.

Ein ehemaliger US-Regierungsbeamter mit Insider-Kenntnissen sagte der Zeitung zufolge, das pakistanische Militär in der Region sei über die afghanisch-amerikanische Operation gegen die Taliban im Grenzgebiet informiert worden. Die pakistanische Seite bestreite das, so die "Washington Post" weiter.

Das US-Zentralkommando Centcom hatte am Montag eine eigene Untersuchung des schweren Zwischenfalls angekündigt. (APA)