Wenn es darum geht, für das traute Heim einen Pelletsofen oder ein anderes nachhaltiges Heizsystem anzuschaffen, sind meist Frauen die treibende Kraft. Wenn die Biomasseheizung dann bedient oder gewartet werden muss, wird das ganze schnell zur Männersache. Das beobachteten EnergieberaterInnen der Arbeitsgemeinschaft für erneuerbare Energie (AEE).

Grund genug für das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (Ofi) und die Versuchs- und Forschungsanstalt der Hafner (VFH) - beides Institute der Austrian Cooperative Research (ACR) -, die Genderaspekte von Biomasseheizsystemen im Detail zu untersuchen. Das Projekt Convenient Bioenergy, das durch das Femtech-Programm des Infrastrukturministeriums unterstützt wurde, zeigte: Bei simulierten Fehlermeldungen wagten sich nur drei von zehn Frauen direkt an den Kessel, während die Männer ausnahmslos den Fehlern nachgingen. "Auf Nachfrage stellte sich oft heraus, dass die Frauen auf dieselben Lösungen kommen wie die Männer. Sie trauen es sich nur nicht zu", sagt Projektleiterin Angelika Rubick vom Ofi.

Das liege zu einem Großteil schlicht daran, dass die Geräte von Männern für Männer gemacht würden. Die Studie soll den Herstellern gendermäßig einheizen. "Verbesserungen lassen sich relativ schnell herbeiführen", sagt Rubick. "Durch eine Neugestaltung von Bedienungsanleitung, Kurzmenü und Display wird ein Gerät für Frauen attraktiver." (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.11.2011)