Frankfurt - Die Frankfurter Aktienbörse ist am Dienstag befestigt aus dem Handel gegangen. Der DAX gewann 54,58 Punkte (plus 0,95 Prozent) auf 5.799,91 Einheiten. Der TecDAX legte um 9,90 Punkte oder 1,47 Prozent auf 684,77 Punkte zu. Der M-DAX erhöhte sich 21,80 Punkte oder 0,25 Prozent auf 8.612,41 Zähler. Der HDAX schloss mit 2.951,87 Einheiten und einem Plus von 26,10 Zählern oder 0,89 Prozent. Der C-DAX kletterte um 4,31 Punkte oder 0,85 Prozent auf 512,04 Zähler.

Der DAX profitierte vor allem von positiven US-Konjunkturdaten und hat an seine teils sehr kräftigen Gewinne der vergangenen zwei Handelstage angeknüpft. Über weite Strecken allerdings spiegelte das deutsche Börsenbarometer insbesondere die Hoffnungen und Sorgen der Anleger in der Euro-Schuldenkrise wider: Nachdem der DAX am Vormittag noch unter 5.700 Punkte gefallen war, testete er zweimal dann auch den Widerstand bei 5.800 Punkten.

In den USA war das Verbrauchervertrauen im November deutlich stärker gestiegen als erwartet und auch die Preise von Einfamilienhäusern hatten im September überraschend zugelegt. Für Optimismus sorgte laut Marktanalyst Gregor Kuhn von IG Markets aber auch die große Nachfrage nach an diesem Tag auktionierten italienischen Staatsanleihen, "wenngleich das hohe Zinsniveau so manchen Anleger nachdenklich stimmen dürfte". Die Hoffnung auf eine relativ zeitnahe Lösung der europäischen Schuldenmisere im Zuge des Treffens der EU-Finanzminister sowie der bevorstehende EU-Gipfel hätten ebenfalls gestützt.

Aktien aus dem Finanzsektor litten zunächst unter Gewinnmitnahmen, drehten dann aber mit dem Markt in die Gewinnzone. Die Aktien der Commerzbank knüpften mit einem Aufschlag von 1,83 Prozent auf 1,334 Euro an ihre Erholungsbewegung der letzten vier Handelstage an. Allianz stiegen als DAX-Favorit um 3,16 Prozent und die Papiere der Deutschen Bank lagen mit 1,37 Prozent im Plus.

Die Titel von K+S profitierten von einer Meldung zu Abbauvorhaben in Kanada und stiegen um 2,97 Prozent auf 39,46 Euro. Der Düngemittelkonzern will in den kommenden Jahren rund 2,4 Milliarden Euro in die Erschließung einer Kalilagerstätte investieren. Analysten sprachen zwar davon, dass der Kapitalaufwand höher als erwartet sei, Michael Schäfer von Equinet verwies jedoch auf überraschend hohe Abbaukapazitäten. Ulle Wörner von der Landesbank Baden-Württemberg sprach von einem "eindeutig positiven Schritt".

Zu den wenigen Verlierern im DAX zählten dagegen die Daimler-Papiere mit minus 0,81 Prozent auf 31,88 Euro. Sie litten unter Gewinnmitnahmen, nachdem sie am Montag knapp acht Prozent zugelegt hatten und unter einer Studie der Deutschen Bank. Analyst Jochen Gehrke hatte die Aktie auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 48,00 auf 36,00 Euro gesenkt. Das Jahr 2012 dürfte für den Autobauer bestenfalls ein Übergangsjahr mit vermutlich sinkenden Gewinnen werden.

Im MDax knüpften die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen mit minus 3,18 Prozent an ihre Vortagesverluste an. Laut Zeitungsberichten gibt es erste Interessenten für Anteile an dem insolventen Konkurrenten Manroland, was die Sorgen um derzeitige Überkapazitäten in der Branche wieder anheizen könnte. (APA)