Foto: DV8-Film, identities. Queer Film Festival
"Dir aber kann ich schreiben, dass ich nur Frauen mit wirklicher Leidenschaft lieben kann" ... fast wäre sie vergessen worden, Annemarie Schwarzenbach, die Schriftstellerin, Journalistin und Fotoreporterin, die das Geschwisterpaar Erika und Klaus Mann als die "Crème der deutschen Intelligenz" betrachtete und sich unsterblich in Erika Mann verliebte. Die Liebe ihres Lebens sollte unerfüllt bleiben, der Briefwechsel riss aber nie ab.

Als Tochter aus einer reichen, konservativen Schweizer Familie wurde sie zur Rebellin, schrieb mit einem scharfen politischen Blick gegen den europäischen Faschismus und die Ausbeutung amerikanischer ArbeiterInnen. Im betont neutralen Schweiz, dessen Großteil der Exporte ins Nazi-Deutschland ging, blieb eine große Zahl ihrer Artikel zu Lebenszeiten jedoch unveröffentlicht. Erst ein halbes Jahrhundert später sollte sie wieder entdeckt werden.

Gescheitert

"Une Suisse rebelle", der erste Film über Annemarie Schwarzenbach, der auf bisher unveröffentlichtem Archivmaterial basiert, zeigt das Leben einer hochbegabten, hochintelligenten, sehr attraktiven Frau. Von Selbstzweifeln und Ängsten zerfressen kam sie mit ihrem Leben nicht zurecht, flüchtete in das wilde Berliner Nachtleben, reiste nach Persien, Afrika und in die USA. 1942 starb sie im Alter von 34 Jahren.

Carole Bonsteins ausgezeichneter Dokumentarfilm erhielt bei drei Filmfestivals Preise - für "herausragende historische Forschung" und als "bester Dokumentarfilm ". (dy)