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Grafik: Archiv
Anselm Kiefer sucht man in diesem Malereilexikon vergeblich - der 58-Jährige ist noch zu jung, um in das 1971 abgeschlossene "Kindlers Malereilexikon" aufgenommen zu werden. Umso ausführlicher erfährt man in dem jetzt auf DVD erschienenen Werk alles über die Geschichte der Weltmalerei von ihren Anfängen bis ins 20. Jahrhundert hinein.

Aufarbeitung

Die 12.800 Druckseiten des Werks sind schon vor einigen Jahren für die "Digitale Bibliothek" auf CD-ROM gebracht worden. Aber erst die Neuausgabe auf DVD macht das elektronische Nachschlagewerk zu einer runden Sache: Der Text wird von 5.000 Abbildungen ergänzt, und neue Software-Funktionen verbessern den gezielten Zugang zur Informationsfülle mit Artikeln über mehr als 1.500 Maler.

Möglichkeiten

So kann man etwa gezielt nach den zwischen 1850 und 1870 geborenen Malern suchen und erhält eine alphabetische Liste von 75 Künstlern dieser Generation Vincent van Goghs. Hier finden sich nun andere Größen wie Lovis Corinth, aber auch weniger bekannte oder in Vergessenheit geratene Maler wie der vor 150 Jahren geborene Ferdinand Hodler. Der ausführliche Artikel breitet über elf Seiten ein einfühlsames Bild von Leben und Werk dieses Schweizer Malers aus - in seinen späten Selbstporträts "sah er sich fast ohne Umriß in dunkler Farbenglut versinken". Unter dem Artikel findet sich die Originalsignatur des Künstlers.

Vorschau

Danach folgen die Titel der auf der DVD enthaltenen Bilder. Fährt man mit der Maus darüber, sieht man zunächst eine Miniaturansicht. Ein Mausklick öffnet das Bild in einem eigenen Fenster. Immerhin acht Werke Hodlers können in verschiedenen Auflösungen betrachtet, kopiert oder ausgedruckt werden. Bei van Gogh sind es 48 Bilder. Wenn der eine oder andere Scan etwas dunkel geraten ist, kann die Monitordarstellung mit den Werkzeugen der integrierten Bildbearbeitung verbessert werden. Gelegentlich macht die Auswahl einen etwas willkürlichen Eindruck - so fehlt bei Paula Modersohn nicht nur ein eigener Artikel über ihren Mann Otto, sondern auch ein Beispiel für ihre charakteristischen Mutter-Kind-Bilder.

Verweise

Dem Lexikon mit den Artikeln über einzelne Künstler folgt ein Sach- und Technik- und Stillexikon mit zahlreichen Querverweisen und eingebetteten Bilderlinks. Die Trefferlisten der Volltextsuche lassen sich jetzt auch filtern und speichern. Zusammen mit den Möglichkeiten, Markierungen anzubringen und persönliche Notizen festzuhalten bietet die DVD dem Kunstfreund ein gutes Werkzeug für eigene Erkundungen.

Anforderungen

Die Software der Digitalen Bibliothek läuft auf jedem Windows-PC (ab 95) mit mindestens 16 MB RAM. Die DVD "Kindlers Malereilexikon" ist als Band 22 der Reihe erschienen und zum Preis von 49,90 Euro im Buchhandel erhältlich. (APA)