Inhaftierungen in der Schweiz
Nach den gewaltsamen Ausschreitungen am Rande der Anti-G-8-Kundgebungen vom Wochenende hat die Schweizer Polizei drei Personen inhaftiert. In Genf waren am Montagmittag noch 25 Personen in Polizeigewahrsam. Zwischen Sonntagnachmittag und dem frühen Montagmorgen hat die Genfer Polizei insgesamt 50 Personen zwecks Identitätskontrolle abgeführt. Die Hälfte davon war bis Montagmittag wieder auf freiem Fuß. Die übrigen werden unter anderem des Diebstahls und der Sachbeschädigung verdächtigt, wie ein Sprecher der Genfer Polizei erklärte.
Zu den Ausschreitungen in Genf war es in der Nacht auf Sonntag und nach der friedlich verlaufenen Anti-G-8-Kundgebung am Sonntagnachmittag gekommen. Fünf Demonstranten und drei Polizisten erlitten leichte Verletzungen.
Identitätskontrollen
In Lausanne waren Montagmittag noch drei Personen inhaftiert. Bei weiteren acht Personen war die Identitätskontrolle noch nicht abgeschlossen. Alle übrigen der knapp 290 überprüften Personen waren bereits zuvor wieder freigelassen worden, wie ein Sprecher der Waadtländer Kantonspolizei sagte.
Unter den Inhaftierten befindet sich nach Polizeiangaben der Anführer jener Gruppe, die am Sonntag ins Hotel Royal Savoy eingedrungen war und Schaden anrichete. Die Inhaftierten wurden mit Hilfe von Fotos und Videoaufnahmen der Polizei identifiziert.
Demonstranten bereits am Bahnhof "abgefangen"
In Bern war die von der Kantonspolizei unterstützte Stadtpolizei am Sonntagnachmittag gegen 16.00 Uhr mit einem Großaufgebot auf mögliche Randalierer vorbereitet. Die Stadtpolizei hatte laut einem Sprecher Informationen, dass rund 60 gewaltbereite Demonstrierende mit dem Zug in die Bundesstadt kommen würden. Mit dem Ziel, eine unkontrollierte Demonstration in der Berner Innenstadt zu verhindern, wurden diese Demonstranten gleich auf dem Bahnsteig von der Polizei in Empfang genommen.
36 Personen, die über die Treppen den Bahnhof auf der Westseite verlassen wollten, wurden dann auf der Schanzenstraße angehalten und zur Kontrolle in die Polizeikaserne gebracht. Im Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel kam es bei den Kontrollierten in Bern zu keinen Anzeigen.