Bratislava - Die slowakische Regierung hat am Montag in 15 von 80 großen Krankenhäusern den Notstand erklärt. Das bedeutet, dass in diesen Krankenhäusern die Ärzte dem Gesetz nach ihre Pflichten erfüllen müssen, selbst wenn sie bereits zum 1. Dezember ihre Kündigung eingereicht hatten. Der Notstand kann dem Gesetz nach 90 Tage dauern. Die Erklärung des Notstandes ist die Antwort der Regierung auf die Streikdrohung der Ärzte, die damit ihren Forderungen nach höheren Gehältern Ausdruck verleihen und die Verwandlung der Krankenhäuser in Aktiengesellschaften verhindern wollen.

Die Regierung hat den Forderungen entsprechend zwar auf einen Börsengang der Spitäler verzichtet, bei der Frage nach der Erhöhung der Gehälter konnte man sich allerdings nicht einigen. Die Ärzte forderten im Durchschnitt eine Gehaltserhöhung von 700 Euro. Die scheidende Premierministerin Iveta Radicova erklärte aber, dass eine Erhöhung der Gehälter um 300 Euro das Maximum darstelle, das sich die Slowakei derzeit leisten könne. (APA)