Der Österreichische Werberat gibt zu dem TV-Spot von Palmers, in dem mit der Blindheit der Darstellerin gespielt wird, grünes Licht. Wie Palmers am Montag mitteilte, hat das Gremium keinen Verstoß gegen die Richtlinien festgestellt. Weder sei die Menschenwürde verletzt worden noch sei eine spezifische Diskriminierung oder unangemessene Nacktheit zu erkennen. "Vielmehr kann man den Spot dahingehend verstehen, dass das Image der vermeintlich betroffenen Gruppe der sehbehinderten Frauen aufgewertet wird. Es wird eine selbstbewusste blinde Frau gezeigt, die wie jede andere Frau am Leben teilnimmt", zitierte Palmers das Urteil des Werberates.

Der Unterwäschekonzern, der sich mit heftiger Kritik des Blindenverbandes ÖBSV und einer Beschwerde der Organisation beim Werberat konfrontiert sah, freut sich über die Entscheidung. "Wir haben Wert auf eine besonders wertschätzende und einfühlsame Darstellung einer blinden Frau gelegt, da wir mit dem Spot auch einen Beitrag zur Inklusion, also zur gleichberechtigten, selbstständigen Teilnahme betroffener Menschen an der Gesellschaft leisten wollen", sagte Palmers-Marketingleiterin Gudrun Liska.

Die Agentur Lowe GGK sieht sich aufgrund des Urteils in ihrer Arbeit bestätigt. "Die Vorwürfe gegen diese Story zeigten, dass zu diesem Thema immer noch eine Tabuisierung stattfindet. Unsere Kampagne regt definitiv zum Denken an und baut hoffentlich weitere Barrieren in den Köpfen der Menschen ab. Wir freuen uns, dass dies auch der Werberat so sieht", sagt Michael Kapfer-Giuliani, Geschäftsführer Lowe GGK.

Der von der Agentur Lowe GGK für Palmers produzierte Spot zeigt eine Frau beim Ankleiden mit Unterwäsche. Am Ende des Spots sieht man die Frau beim Verlassen des Hauses mit einem Blindenstock. Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen in Österreich sei von Anfang an bei den Vorbereitungs- und Drehabreiten eingebunden gewesen, betonte Palmers.

TV-Spot mit Audiokommentierung

Erstmals sei auch ein TV-Spot mit Audiokommentierung produziert worden, der über YouTube abrufbar ist. Die Audiodeskription stammt von der Firma Datamatix. (APA)