Der Investor Ronny Pecik hat sich mit gut 15 Prozent bei der börsenotierten Telekom Austria AG eingekauft und dafür rund 540 Mio. Euro flüssig gemacht. Direkt und indirekt verfügt seine RPR Privatstiftung über 15,018 Prozent der Telekom-Aktien, zusätzlich hält die Stiftung indirekt Call-Optionen über weitere 0,79 Prozent. Dies teilte die Telekom Austria am späten Freitagabend ad-hoc mit. Die gesamte Telekom ist an der Börse derzeit 3,6 Mrd. Euro wert, 28,42 Prozent hält die Staatsholding ÖIAG.

15,018 Prozent der Telekom-Austria-Aktien

Die Telekom Austria wurde nun nach eigenen Angaben davon informiert, dass die RPR Privatstiftung des Wiener Investors Ronny Pecik seit Freitag direkt 15,018 Prozent der Telekom-Austria-Aktien hält und für weitere 0,79 Prozent indirekt über Call-Optionen verfügt. Somit hält die Stiftung von Pecik direkt und indirekt 15,81 Prozent. Wiederholt wurde in den vergangenen Wochen gemutmaßt, dass Pecik weitere finanzkräftige Partner von ausländischen Telekom-Unternehmen mit an Bord hat. Ihm wird nachgesagt, dass er zunächst zumindest die Sperrminorität von 25 Prozent erreichen will.

Laut Telekom-Mitteilung vom späten Freitagabend hat die RPR Privatstiftung von Pecik am Freitag indirekt über ihre 100%-Beteiligung Marathon Zwei Beteiligungs GmbH jene Call-Optionen für 5,4 Prozent der Aktien der Telekom Austria ausgeübt, deren Erwerb bereits am 17. Oktober bekannt gegeben wurde.

Optionen

Weiters erwarb Marathon Zwei Beteiligungs GmbH demnach am Freitag Call-Optionen für 9,5 Prozent, die unverzüglich ausgeübt wurden. Zusammen mit den 374.721 Aktien, deren Erwerb bereits am 17. Oktober verlautbart wurde, hält Marathon Zwei GmbH nun insgesamt 14,98 Prozent der Telekom. Marathon Zwei Beteiligungs GmbH wird zu 100 Prozent von der Marathon Beteiligungs GmbH gehalten, deren Alleineigentümerin RPR Privatstiftung ist.

Zusätzlich hält die Everest Investment GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der RPR Privatstiftung, 150.000 Aktien, die 0,03 Prozent des Telekom-Grundkapitals entsprechen. Darüber hinaus hält diese Gesellschaft jederzeit ausübbare Call-Optionen (American style) für 0,79 Prozent. Davon können der Mitteilung zufolge Call-Optionen für 2,000.000 Aktien bis 15. März 2012 und Call-Optionen für 1,500.000 Aktien bis 16. März 2012 ausgeübt werden.

Gerüchte und Kurse

Am Freitag hatte der Telekom-Aktienkurs an der Wiener Börse um 0,50 Prozent auf 8,21 Euro nachgegeben. Am Tag davor war die Aktie noch kräftig um 7,14 Prozent hochgeschossen - nach Gerüchten, dass A-Tec-Chef Mirko Kovats für reiche Familien aus dem Oman Telekom-Anteile erwerben wolle.

Bis in die zweite Oktober-Hälfte hatte es geheißen, Co-Investor Peciks sei der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris, Anteilseigner des Telekomkonzerns Orascom, dem wurden dann aber Zahlungsschwierigkeiten nachgesagt. Dann hieß es in der Gerüchteküche, Pecik habe einen neuen Investor aus Österreich gefunden, und er habe seinen Ex-Partner Georg Stumpf angesprochen.

Telenor

Zuletzt war die norwegische Telenor als Interessent für die von Pecik gehaltenen Optionen auf Aktien der Telekom Austria gehandelt worden. Laut aktuellem "Format" soll Telenor bereit sein, Pecik die Optionen zu 11,3 Euro je Aktie abzukaufen, Pecik hingegen will 11,5 Euro, berichte das Magazin. "Pecik und Telenor - ein unwahrscheinliches Paar", meinten dagegen am Freitag Analysten der Berenberg-Bank iin einem Kommentar zum jüngsten Newsflow rund um die Telekom Austria

Den jetzigen 15-Prozent-Einstieg Peciks hatte übrigens am Freitag das Magazin "News" schon tagsüber berichtet. (APA)