Brüssel - Die Europäer sehen die Finanzkrise und Terrorismus als größte Bedrohungen für die Sicherheit in der Europäischen Union. Die Wirtschafts- und Finanzkrise nannten einer am Freitag in Brüssel von der EU-Kommission veröffentlichten Umfrage zufolge 34 Prozent der Befragten als das größte Problem. Sorgen bereitet einem Drittel der EU-Bürger auch der Terrorismus, etwas mehr als jeder Fünfte sieht zudem die organisierte Kriminalität als eine der größten Herausforderungen für die Sicherheit in Europa.

Jeder vierte Befragte sprach sich dafür aus, dass sich die Europäische Union mehr gegen diese Bedrohungen wappnen muss. Die Hälfte der Europäer ist demnach der Ansicht, dass national sowie auf europäischer Ebene genug getan wird. Besonders die Internetkriminalität wird nach Ansicht von 63 Prozent der Befragten in den kommenden Jahren ansteigen.

In einem am Freitag vorgestellten Jahresbericht zur EU-Strategie für innere Sicherheit nennt die EU-Kommission selbst "drei besonders gravierende Bedrohungen": Erstens entwickele sich das Internet zu einem Werkzeug von Kriminellen und einer Propagandaplattform für Terroristen, zweitens steht den Regierungen wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise weniger Geld zur Bekämpfung von Sicherheitsbedrohungen zur Verfügung.

Drittens nehme durch politische Umwälzungen in der Nachbarschaft der EU wie in diesem Jahr in der arabischen Welt die Migration in Richtung Europa zu. Darum gerieten die EU-Außengrenzen unter Druck. Dies könne in manchen Fällen auch zu vermehrter Kriminalität führen. Die EU-Kommission kündigte an, im kommenden Jahr mit Gesetzesinitiativen auf diese Herausforderungen zu reagieren. (APA)