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Elizabeth Taylor hegte eine lebenslange Leidenschaft für Schmuck. Jetzt werden Teile des Nachlasses der Filmdiva bei Christie's in New York versteigert, darunter auch hochkarätige Juwelen.

Foto: Douglas Kirkland/CORBIS

"I introduced Liz to beer, and she introduced me to Bulgari", bekannte Richard Burton rückblickend. Die Smaragde dieses zusätzlich mit unzähligen Diamanten verzierten Kolliers (1-1,5 Mio. Dollar) erwarb Burton in den Jahren ab 1962, als im Rahmen der Dreharbeiten zu "Cleopatra", die Affäre mit Elizabeth Taylor begann.

Foto: Christie's

Seit ihrer Zeit als Teenager sammelte die Tochter eines Kunsthändlers Anhänger für ihre Bettelarmbänder, die aufgrund der meist sehr persönlichen Anlässe gleichsam ihre Lebensgeschichte dokumentieren. Am Beispiel eines Anhängers dieses Bettelarmbands (25.000-35.000 Dollar): eine Goldkugel in deren Inneren sich Medaillons mit den Geburtsdaten ihrer vier Kinder befinden.

Foto: Christie's

Bulgari sei das einzige italienische Wort, das sie kenne und fehlerfrei aussprechen könne. Mit solchen und anderen ("I introduced Liz to beer, and she introduced me to Bulgari") launigen Sprüchen schuf Richard Burton Elizabeth Taylors Schmuckbegeisterung ein regelrechtes Denkmal. Dabei sammelte die Tochter eines Kunsthändlers, abgesehen von Ehemännern, auch anderes: Ihr Wohnzimmer in Bel Air schmückten Van Gogh, Pissarro, Degas oder auch Utrillo und Vlaminck. Wirklich legendär blieb aber ihre lebenslange Affäre mit Juwelen.

Als Taylor im März 2011 verstarb - ihr Begräbnis begann per testamentarischer Verfügung mit 15-minütiger Verspätung - hinterließ sie eine von Diamanten, Rubinen, Smaragden und Saphiren strotzende Sammlung. Ein Nachlass, der im Vermarktungswert vorerst seinen Vergleich sucht. Den ertragreichen Auftrag zog Christie's an Land, die damit wiederum mehrere Versteigerungen bestücken: Genannte Gemälde werden im Februar in London versteigert, Juwelen, Haute Couture sowie Mode, Accessoires und Memorabilien ab 13. Dezember in New York, sowohl im Auktionssaal im Rockefeller Center, als auch in einer eigenen Online-Auktion (ab 100 Dollar).

Juwelen einer Königin

Zu den Höhepunkten des Sortiments gehören etwa ein son- nenblumenfarbenes Brautkleid (40.000-60.000), jene Kreation von Irene Sharaff, in der Richard Burton Liz das erste Mal zum Altar führte. Oder auch eines ihrer Bettelarmbänder (25.000-35.000), die Taylor seit ihrer Jugend um Anhänger ergänzte und die damit auf sehr persönliche Weise ihre Lebensgeschichte dokumentieren.

Aber auch bei den handwerklich einwandfrei und prunkvoll verarbeiteten Edelsteinen geht es nicht zwangsläufig um den materiellen Wert, sondern um die mit diesen Geschmeiden individuell verbundenen Anekdoten: Etwa die antike Diamant-Tiara (60.000- 80.000 Dollar), die ihr von ihrem dritten Ehemann mit den Worten "Du bist meine Königin" überreicht worden war. Oder die ehemals die spanischen Kronjuwelen zierende Pérégrina-Perle (203 grains, 55 ct), für die Burton bei einer Auktion 1969 erst ein Mitglied der spanischen Königsfamilie aus dem Feld schlagen musste.

Ergänzt um zusätzlichen Perlen und Rubine, fertigte Cartier daraus ein Collier, zu dem sich Liz über ein Porträt Maria Stuarts (Königin von Schottland) inspirieren hatte lassen. Zwischen zwei und drei Millionen Dollar soll dieses Schmuckstück bringen, dem gegenüber nehmen sich drei Diamantringe mit einem Schätzwert von 5000-7000 Dollar geradezu bescheiden aus: Sie waren Richards Wetteinsatz bzw. Liz Prämie für ein gewonnenes Ping-Pong-Match. Ja, Burton sei ein niemals um Rechtfertigungen verlegener Romantiker gewesen, wie Taylor rückblickend bekannte: Da gab es die "Lass uns spazieren gehen, ich möchte dir was kaufen"-Geschenke oder auch vorbildhafte "Es ist Dienstag, und ich liebe dich"-Varianten. Hach ... (Olga Kronsteiner, DER STANDARD/ALBUM - Printausgabe, 26./27. November 2011)