11.000 Jahre alte Haken, hergestellt aus einer Meeresschnecke. Fischfang am offenen Meer begann aber bereits vor 42.000 Jahren.

Foto: S. O'Connor

Washington/Wien - Um am offenen Meer Fische zu fangen, braucht es einiges an Technologie und Logistik. Deshalb gingen Archäologen bisher davon aus, dass die Steinzeitmenschen erst vor rund 12.000 Jahren anfingen, Hochseefischerei zu betreiben. Das Fischen an der Küste, an Bächen und Seen hingegen dürfte vor rund 140.000 Jahren erfunden worden sein.

Neue Fossilienfunde auf Osttimor, einer Insel nördlich Australiens, lassen indes vermuten, dass unsere Vorfahren bereits vor 42.000 Jahren in den Meeren zwischen Australien und Südostasien auf Fischfang gingen, behaupten Forscher um Sue O'Connor von der Australian National University in Canberra. Sie berichten im US-Fachblatt Science, dass sie auf der Insel neben bis zu 23.000 Jahre alten Angelhaken noch deutlich ältere Reste von Hochseefischen wie Tunfisch gefunden haben.

Klar war, dass Menschen schon vor 50.000 Jahren lange Strecken mit dem Boot zurücklegen konnten. Denn das war nötig, um in dieser Zeit über Südostasien nach Australien zu gelangen, das um die Zeit besiedelt wurde.

Wie die Menschen vor mehr als 40.000 Jahren auf Fischfang gingen, bleibt allerdings derweil noch ein Rätsel: Die Archäologen fanden zwar jede Menge uralter Fischreste - aber keine Angeln oder Netze aus dieser Zeit. (tasch/DER STANDARD, Printausgabe, 25.11.2011)