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Aussage gegen Aussage: George Clooney wird "Ruby" belasten

Foto: REUTERS/Mario Anzuoni

Rom - US-Schauspieler George Clooney, Fußballstar Cristiano Ronaldo und zahlreiche italienische Ex-Minister: Zu einer Starparade wird es im Prozess rund um die junge Marokkanerin Ruby Rubacuori kommen, der am kommenden Mittwoch nach einer mehrwöchigen Pause in Mailand wieder aufgenommen wurde. Die Mailänder Richter haben 214 Zeugen zugelassen. 136 sollen für die Mailänder Staatsanwälte aussagen, die dem zurückgetretenen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi Amtsmissbrauch und Sex mit einer Minderjährigen vorwerfen. 78 Zeugen werden für die Verteidigung des Ex-Premiers vorgeladen.

Ronaldo habe Geld geboten

Mit Unterstützung der prominenten Zeugen wollen die Rechtsanwälte Berlusconis Rubys Glaubwürdigkeit erschüttern, wie italienische Medien berichteten. So will die heute 19-jährige Ruby Clooney und seine damalige Freundin Elisabetta Canalis bei einer von Berlusconis Partys gesehen haben. Mit Ronaldo habe sie eine heiße Nacht verbracht, gab die junge Marokkanerin laut Medienberichten zu Protokoll. Er habe ihr Geld geboten, das sie jedoch abgelehnt habe. Clooney, der eine Villa am Comer See besitzt, erklärte kürzlich, er sei bereit, vor Gericht auszusagen und zu beteuern, dass er niemals an Partys des Ex-Premiers teilgenommen habe. Auch Ronaldo bestritt, jemals Ruby kennengelernt zu haben.

Neben Hollywood-Frauenschwarm listeten die Verteidiger der Angeklagten auch Ex-Bildungsministerin Maria Stella Gelmini sowie Ex-Frauenministerin Mara Carfagna und Ex-Außenminister Franco Frattini als Zeugen auf. Auch Ruby selber wurde zur Entlastung des Ministerpräsidenten vorgeladen, da sie stets bestritten hatte, Sex mit dem Premier gehabt zu haben. Als Zeugen der Verteidigung sollen auch 32 junge Frauen befragt werden, die sich laut den Ermittlern an ausschweifenden Partys in der Mailänder Residenz des Ministerpräsidenten beteiligt hatten.

Telefongespräche sind Thema

Berlusconis Rechtsanwälte mussten am Mittwoch eine Niederlage hinnehmen. Die Richter lehnten ihren Antrag ab, die Protokolle abgehörter Telefongespräche Berlusconis nicht im Rahmen des Prozesses zu verwenden. Das Gericht beschloss, dass die Protokolle bei der Gerichtsverhandlung als Beweismaterial genutzt werden können. (APA)