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Die Nuklearanlage von Dimona, Zentrum des Atomwaffenprogramms Israels.

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Wien - Vertreter von arabischen Staaten haben Israel bei einer Konferenz über die Errichtung einer nuklearwaffenfreien Zone im Nahen Osten dazu aufgefordert, sein Atomwaffenarsenal aufzugeben und dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) beizutreten. Insbesondere Syrien und Libanon hätten scharfe Kritik an Israel als Hindernis für den Frieden im Nahen Osten geübt, hieß es am Montag von einem Teilnehmer, der ungenannt bleiben wollte.

Die Debatte habe sich vor allem um die Frage gedreht, ob die nukleare Entwaffnung Israels eine Voraussetzung für die Errichtung einer nuklearwaffenfreien Zone sei, hieß es. Die israelische Regierung argumentiert, dass es zuerst Frieden in der Region geben müsse, bevor man einer entsprechenden Vereinbarung beitrete.

Der Iran hatte seine Teilnahme an dem Treffen abgesagt, nachdem die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) am Freitag in einer Resolution die iranischen Nuklear-Aktivitäten verurteilt hatte. An dem Treffen in Wien, das am Dienstag zu Ende geht, nehmen die Vertreter von 97 Staaten teil.

Kuwaits IAEO-Botschafter Mohamed Saed al-Salal, der die arabische Delegation bei der Konferenz anführt, lobte das Treffen als Chance, das israelische Atom-Arsenal zum Thema zu machen. Er sei optimistisch, dass es bei einer geplanten Zusammenkunft 2012 weitere Gespräche darüber geben werde, sagte er am Montag vor Journalisten. Die arabischen Staaten fordern immer wieder, Israel solle dem Atomwaffensperrvertrag beitreten. (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe, 22.11.2011)