Washington - Im Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur setzen die Republikaner einer Umfrage zufolge auf ihr Partei-Urgestein Newt Gingrich. Der ehemalige Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses kam in einer Reuters/Ipsos-Umfrage unter Parteianhängern auf 24 Prozent. Damit liegt der 68-Jährige knapp vor Mitt Romney. Für den Ex-Gouverneur des US-Staats Massachusetts sprachen sich in der Befragung am Freitag und Samstag 22 Prozent aus. Gingrich ist aber auf dem aufsteigenden Ast: Er legte im Vergleich zur Umfrage in der Vorwoche acht Prozentpunkte zu, während Romney sechs Prozentpunkte einbüßte. Konservative sehen Gingrich als eine Alternative für den bisher dominanten Romney, der ihnen zu moderate Positionen vertritt.

Die Republikaner sahen dem etablierten Parteipolitiker Gingrich der Umfrage zufolge jüngste Enthüllungen über seine Verbindungen zu dem angeschlagenen Hypothekenkonzern Freddie Mac nach. Gingrich hatte von Freddie Mac 1,8 Millionen Dollar (1,326 Mio. Euro) Beratungshonorar kassiert, sich in der Öffentlichkeit aber dem Unternehmen gegenüber kritisch gezeigt. 46 Prozent der Republikaner ließen sich in ihrer Meinung durch Gingrichs Geschäftsbeziehungen nicht beeinflussen. Nur 31 Prozent hatten demnach ein schlechteres Bild von ihm als vor Bekanntwerden der Verbindungen zu Freddie Mac.

Trotz Gingrichs Aufholjagd gehen die meisten Parteifreunde davon aus, dass letztlich doch Romney das Rennen machen wird: 42 Prozent erwarten seine Nominierung für die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Lediglich 19 Prozent rechnen damit, dass Gingrich für die Republikaner gegen US-Präsident Barack Obama ins Feld zieht. Nach Wahlkampf-Patzern sind der Geschäftsmann Herman Cain und der Gouverneur von Texas Rick Perry inzwischen weit abgeschlagen. Cain kommt nur noch auf zwölf, Perry auf zehn Prozent der Stimmen. (APA/Reuters)