Bass ist am Freitag am Wiener Praterstern Boss. Mit dem Londoner Loefah macht ein Dubstep-Protagonist halt, der trotz musikalischer Reduktion vielschichtiger klingt als viele vermeintliche Wunderwuzzis, die sich nur in den Möglichkeiten von Musik-Software verlieren. Der Mann weiß nicht nur seinen eigenen Produktionen mittels Minimalismus Spannung zu verleihen – Loefah gilt als treibende Kreativkraft des Londoner Nachtlebens, was sich auch in Form seines in Dubstep-Kreisen höchst renommierten – weil stets progressiven – Labels Swamp81 widerspiegelt. Ein Hansdampf in allen Gassen, der mit seinem Wien-Gastspiel das Fünf-Jahre-Jubiläum des Klub Sir3ne zum niederfrequenten Schwingen bringt. Alles Gute kommt hier definitiv von unten – die tiefste Party des Wochenendes und die beste musikalische Entsprechung zum kargen Fluc'schen Betonschlauch.

Wer sich in Schale geworfen und sich vor glänzender Kulisse nächtens wesentlich wohler fühlt als im räudigen Underground-Zusammenhang, sei tags darauf auf die Rote Bar im Volkstheater verwiesen. Dort setzt es mit Cirque Rouge das mittlerweile in Wien höchst inflationär betriebene Burlesque-Klub-Format. Bunt her geht es zeitgleich auch im Club U, wo die Rhinoplasty-Leute zur queeren Sause laden. Einen Steinwurf weiter, im Brut am Karlsplatz, wird auf Benefiz gesetzt. Das Ladyshave-Kollektiv veranstaltet es zugunsten der Kindernothilfe. Das ausschließlich weiblich besetzte Line-up bringt u. a. Irradiation, Fauna und Bette B. - Cherry Sunkist sorgt für Elektronisches im Live-Gewand. (lux / DER STANDARD, Printausgabe, 18.11.2011)