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Sozialminister Rudolf Hundstorfer sprach sich in der Budgetdebatte zum Sozialkapitel für eine "offene Diskussion" aus.

Foto: APA / ROBERT JAEGER

Wien - Das Frauenpensionsalter könnte vorzeitig angehoben werden. Sozialminister Hundstorfer sprach sich für eine "offene Diskussion" aus und lieferte gleich Argumente für eine frühere Angleichung ans Antrittsalter der Männer mit. Es gebe nun eine massiv höhere Beschäftigungsquote bei Frauen, einen steigenden Anteil älterer Frauen im Arbeitsprozess und eine höhere Lebenserwartung.

Derzeit ist vorgesehen, dass das Pensionsalter der Frauen erst zwischen 2024 und 2033 schrittweise an jenes der Männer angeglichen werden soll. In der aktuellen Spardebatte ist nunmehr wieder der Vorschlag hochgekommen, diesen Prozess vorzuziehen, umso mehr, als das niedrigere Antrittsalter die Chancen älterer Frauen am Arbeitsmarkt schmälere und noch dazu zu einer niedrigeren Pensionshöhe durch die geringere Zahl der Erwerbsjahren führe.

Vor allem die ÖVP spricht sich mittlerweile für eine raschere Angleichung aus, was auch heute bei der Budgetdebatte im Nationalrat von Sozialsprecher August Wöginger angedeutet wurde. Ebenfalls für eine offene Diskussion dazu sprach sich für das BZÖ Ex-Sozialministerin Haubner aus. Vehement dagegen äußerte sich Grünen-Sozialsprecher Öllinger.

Erhöhung hoher Pensionen

Der kritisierte, dass bei den Verhandlungen zwischen Seniorenvertretern und Regierung auch wirklich hohe Pensionen mit einer 1,5-prozentigen Erhöhung versehen worden seien. Die dafür aufgewendeten Gelder bräuchten jene, die mit niedrigsten Pensionen auskommen müssten. Ob hier tatsächlich noch eine Anpassung notwendig war, bezweifelte auch das BZÖ. FPÖ-Sozialsprecher Herbert Kickl ärgerte sich überhaupt darüber, wie viele Österreicher mit "mickrigen Pensionen" unter Armut litten.

Abgeschafft werden sollten dafür die Pensionsprivilegien etwa bei den ÖBB, forderte Kickl ebenso wie das BZÖ. Zudem solle die Regierung die "Verhätschelung von Zuwanderern" abstellen und stattdessen die Armut von österreichischen Familien, Frauen und Kindern bekämpfen. (APA)