Wien - Eine Woche vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts stocken die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel. Die ArbeitgeberInnen haben der Gewerkschaft ein Erstangebot gelegt, das diese ablehnte. "Wir bieten 2,9 Prozent", so Arbeitgeber-Chefverhandler Peter Buchmüller. Die Gewerkschaft will aber 4,2 Prozent und damit gleich viel, wie die Metallgewerkschaft bei den diesjährigen Gesprächen ausverhandelte.

Eine Forderung, die aus Sicht von Buchmüller zu weit greift: "Es ist für uns unverständlich, dass die wirtschaftliche Situation der Betriebe von den Verhandlern der GPA-djp außer Acht gelassen wird." Am Mittwoch wurde erstmals über die Anhebung der Gehälter gesprochen. In den ersten beiden Verhandlungsrunden haben ArbeitnehmerInnen- und ArbeitgebervertreterInnen über rahmenrechtliche Themen wie die Anrechnung der Karenzzeiten und den Auszahlungstermin für Sonderzahlungen gesprochen. Die ArbeitgeberInnen boten die Anrechnung der Karenzzeit im Ausmaß von 10 Monaten für das erste Kind auf die Berufsjahre sowie Jubiläumsgelder. Weiters die Anrechnung von 10 Monaten für Hospizkarenz.

Noch keine Streikdrohung

Bei den Sonderzahlungen haben die ArbeitgeberInnen bisher nur eine frühere Auszahlung des Urlaubsgeldes angeboten, nicht aber des Weihnachtsgeldes. Die Gewerkschaft fordert hier, dass die rund 520.000 Handelsangestellten das Urlaubs- und Weihnachtsgeld künftig schon einen Monat früher, nämlich am 30. Juni bzw. 31. Oktober, auf dem Konto haben.

Im Gegensatz zu den Metaller-Verhandlungen liegt derzeit noch keine Streikdrohung in der Luft. Wohl aber wird sich die Gewerkschaft über Maßnahmen beraten, um den Druck erhöhen. (APA)