Bogota  - Kolumbiens Studenten haben ihren vor über einem Monat begonnenen Streik beendet. Nachdem die Regierung ihre umstrittene Hochschulreform zurückgenommen und sich verpflichtet hatte, mit den Studenten ein neues Projekt auszuarbeiten, hoben die Vertreter der rund 550.000 Studenten an den 32 staatlichen Universitäten am Mittwoch ihren Streikaufruf auf.

Präsident Juan Manuel Santos hatte am Freitag vom Kongress die Rücknahme der Gesetzesvorlage für die Hochschulreform verlangt. Die zuständigen parlamentarischen Kommissionen stimmten dem Antrag am Mittwoch zu. Zugleich forderte der Staatschef die Uni-Rektoren auf, den Studenten trotz des Streiks den Abschluss des Semesters zu ermöglichen.

Der Streit um die Bildungsreform war an den Plänen der Regierung entbrannt, verstärkt private Geldgeber an der Finanzierung der Hochschulen zu beteiligen. Die Studenten hatten dies als schleichende Privatisierung kritisiert. Sie sehen die Autonomie der Universitäten gefährdet.

Ungeachtet des Streik-Endes sollen die Demonstrationen gegen die private Hochschulfinanzierung weitergehen. Die nächste Kundgebung soll am 24. November stattfinden, in Koordination mit ähnlichen Aktionen in Chile, wo die Studenten ebenfalls gegen die Hochschulpolitik der konservativen Regierung protestieren.(APA)