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Barack Obama zu Besuch bei australischen Truppen.

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Barack Obama trifft sein australisches Gegenüber, Julia Gillard.

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Die USA und Australien wollen in Zukunft die militärische Zusammenarbeit verbessern.

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Canberra - Die USA wollen nach den Worten von Präsident Barack Obama ihre Militärpräsenz in Südostasien und der Pazifikregion deutlich ausbauen. "Wir sind hier, um zu bleiben", sagte Obama am Mittwoch während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Australiens Premierministerin Julia Gillard in Canberra. Die Region habe eine große strategische und wirtschaftliche Bedeutung für die USA. Sie stehe deshalb ganz oben auf seiner Prioritätenliste, sagte Obama.

Hintergrund ist nach US-Medienberichten der Wunsch von Verbündeten in der Region, dass die USA ein stärkeres Gegengewicht zu China bilden. "China ist zum größten Handelspartner der meisten Länder in der Region geworden und hat amerikanischen Einfluss untergraben", schreibt die "New York Times" (Mittwoch). China stelle auch seine Militärkraft deutlicher zur Schau als in der Vergangenheit.

250 US-Elitesoldaten in Australien

Obama kündigte als ersten Schritt an, 250 Elitesoldaten für einen Einsatz von jeweils sechs Monaten in Australien zu stationieren. Die Zahl könne auf 2500 innerhalb der kommenden fünf Jahre wachsen, sagte Premierministerin Gillard. Demnach wollen die USA auch Militärbasen in Australien stärker nutzen.

China hat die USA vor Einmischungsversuchen in die Konflikte im Südchinesischen Meer gewarnt. Streitigkeiten müssten ausschließlich von den direkt betroffenen Seiten auf dem Weg "friedlicher Konsultationen" ausgeräumt werden, betonte der Sprecher des Außenministeriums, Liu Weimin, am Dienstag in Peking. "Interventionen außenstehender Mächte tragen in keiner Weise zur Problemlösung bei, sondern erschweren eine solche und untergraben die Stabilität in der Region", sagte Liu im Hinblick auf den Gipfel der Südostasiatischen Staatengemeinschaft (ASEAN) in Indonesien. Auf die jüngste Initiative des philippinischen Präsidenten Benigno Aquino für ein multilaterales Vorgehen im Streit um konkurrierende Hoheitsansprüche hat Peking negativ reagiert.

Ansprüche auf das Südchinesische Meer

China betrachtet das Südchinesische Meer als Territorialgewässer und nennt seine Ansprüche selbst auf Tausende von Kilometern vom Festland entfernt gelegene Inselgruppen nicht verhandelbar. China, Taiwan und Vietnam beanspruchen die Hoheit über alle Paracel (Xisha)-und Spratly-Inseln (Nansha). Die Philippinen, Malaysia und Brunei fordern Teile der Spratlys für sich. Auch Indonesien ist in den Konflikt verwickelt, weil sich der chinesische Anspruch mit der 200-Meilen-Wirtschaftssonderzone um die indonesische Insel Natuna überschneidet. Dort liegt eines der größten Erdgasvorkommen der Welt.

Das Südchinesische Meer ist ein Randmeer des Pazifischen Ozeans und etwa 1,7 Millionen Quadratkilometer groß. In ihm befinden sich mehr als 200 zumeist unbewohnte Inseln, Felsen und Riffe. China beschleunigt seit Jahren die Aufrüstung seiner Streitkräfte. In der konsequenten Stärkung des Militärapparats und dem regen Wirtschaftswachstum glauben westliche Experten Vorboten eines chinesischen Machtausbaus im pazifischen Raum zu erkennen. Der Streit um die Abgrenzung der Territorialgewässer und die Nutzungsrechte der maritimen Bodenschätze hat sich im vergangenen Jahrzehnt kontinuierlich verschärft. Das Konfliktpotenzial ist in Anbetracht der wirtschaftlichen Aspekte beträchtlich. (APA)