Dass Urlaube Ehen zerstören können, ist bekannt. Aber auch die Gefahren der Urlaubsreisen für die edelste Form der zwischenmenschlichen Interaktion, der Freundschaft, dürfen nicht unterschätzt werden.

Da ist man jahrelang oder gar jahrzehntelang mit jemandem befreundet, um dann auf die hanebüchene Idee zu kommen, gemeinsam in eine Skiwoche aufzubrechen. Schon ist es passiert: Die eine will bei Liftöffnung an der Gondel stehen, der andere noch ausgiebig frühstücken. Die einen wollen die Kinder in den Skikurs stecken, die anderen möchten den lieben Kleinen lieber selber den Stemmbogen vormachen. Die einen Germknödel auf der Hütte schmausen, die anderen Jausenbrote schmieren. Die einen Musikbeschallung, die anderen selige Ruhe. Die einen Jagatee, die anderen alkoholfrei. Die einen Partnertausch, die anderen Abstinenz.

Spätestens ab Tag vier will man sich nie mehr wieder sehen. Nur die allerbesten Freundschaften können sich davon wieder erholen. (Tanja Paar/derStandard.at/16.11.2011)