Schon die Anwesenheit einiger Prüfer von Standard & Poor's sowie Moody's im Land sorgte für Spekulationen über ein Downgrade Österreichs. Die neuen Bewertungen der beiden Ratingagenturen werden allerdings erst für die kommenden Wochen erwartet. Neben der Analyse von statistischem Material führen die Prüfer auch Interviews mit Vertretern des Finanzministeriums, der Nationalbank und des Staatsschuldenausschusses. Nähere Informationen dazu werden aber nicht veröffentlicht. Gerüchte kommentiere man grundsätzlich nicht, heißt es bei S&P.

Laut Bundesfinanzierungsagentur (Öbfa) wird die Republik aktuell von sechs Ratingagenturen bewertet. Neben den drei großen Playern (S&P, Moody's, Fitch) gehören auch die weniger bekannten Institute DBRS, Sustainalytics und Oekom Research dazu. Bis jetzt gab es von allen Instituten ein Top-Rating. Die Kosten werden von der Öbfa mit "unter 0, 0003 Prozent" des Schuldenportfolios beziffert. Bei einer aktuellen Schuldenlast des Bundes von 182 Milliarden Euro ergibt das 545.000 Euro pro Jahr. Rund ein Drittel davon entfällt laut Öbfa-Geschäftsführerin Martha Oberndorfer "auf Research-Datenbankzugänge, der Rest auf die Kosten für den Ratingprozess". (go, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 16.11.2011)