Das internationale, nicht nur innerhalb des deutschen Sprachraums geknüpfte Netz der Theater hat mit der Europäischen Theaternacht eine im Museumsbetrieb schon sehr populäre Idee in die Tat umgesetzt: An einem bestimmten Tag und an einer Nacht öffnen Theaterinstitutionen über die Grenzen hinweg bei freiem Eintritt ihre Häuser, um neues Publikum anzulocken. Nicht nur Vorstellungen gibt es zu sehen, auch Führungen und Feste.

Die Europäische Theaternacht existiert bereits seit 2008 und wurde damals einer ersten Idee der französischen Regisseurin Eléonora Rossi folgend vom kroatischen Künstler und Kulturmanager Leo Vukeliæ initiiert. Seither beteiligt waren neben Kroatien auch Montenegro, Bosnien-Herzegowina und die Slowakei. Ab diesem Jahr erstmals Serbien, Slowenien und Österreich. Man sollte also noch von einer südosteuropäischen Theaternacht sprechen.

In Österreich werden am kommenden Samstag mehr als dreißig Theater zwischen Vorarlberg und Wien ihre Türen bei kostenlosem Eintritt oder im Rahmen von "pay as you wish" öffnen. In Klagenfurt lädt die Musicalcompany zu Die Närrin in mir, das Theater Mokrit zeigt in Tamsweg Edith Piaf - der Spatz von Paris, das Westbahntheater in Innsbruck offeriert einen Überraschungsabend namens Oha und das Aktionstheater in Dornbirn lädt zum Zeltfest. In Graz und Wien wird die Auswahl schon schwieriger: Theater im Bahnhof oder Theater Mopkaratz? (afze, DER STANDARD - Printausgabe, 15. November 2011)