Wien - Die staatlichen Lotterien Europas begrüßen die Bestrebungen des EU-Parlaments, stärker gegen illegales Glücksspiel im Internet vorgehen zu wollen. "Wir sind besonders erfreut über die Forderung des Parlaments, dass Online-Glücksspielanbieter, die in einem Mitgliedstaat die Gesetze missachten, ihre Lizenz in den anderen Mitgliedstaaten verlieren sollten", deponierte Friedrich Stickler, Präsident der Europäischen Lotterien sowie Vorstand der Österreichischen Lotterien, am Dienstag in einer Aussendung.

Private Online-Glücksspielanbieter seien mit ihrem Wunsch nach einem länderübergreifenden Lizenzierungssystem abgeblitzt, so Stickler. Auch eine gegenseitige Anerkennung der Konzessionen lehnten die Parlamentarier ab.

Derzeit ist das Online-Glücksspiel in Europa so gut wie gar nicht geregelt. Der österreichisch-britische Konzern bwin.party und dessen Konkurrenten bewegen sich daher in vielen Ländern in einer rechtlichen Grauzone und hatten in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Gerichtsverfahren am Hals. Die Konzerne beriefen sich dabei stets auf die Verkehrsfreiheiten der EU: Eine Konzession genüge, um die Dienste grenzüberschreitend anbieten zu dürfen. Monopolisten sehen das naturgemäß nicht so. Bisher operieren die meisten privaten Anbieter von Malta oder Gibraltar aus. (APA)