Das Modell der Fußgängerzone zwischen Stiftgasse und Kaiserstraße mit Fahrradverkehr im Schritttempo und Shared-Space-Querungen für Autos.

Grafik: Der Standard

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Bei drei Veranstaltungen werden die Modelle für das Projekt "Mariahilfer Straße Neu!" präsentiert.

Foto: AP Photo/Martin Meissner

Wien - Die Mariahilfer Straße soll "eine Flaniermeile werden, zu der alle mit den Öffis kommen". Dieses Ziel der grünen Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou wird ab Donnerstag dieser Woche konkrete Formen annehmen - am 17. November startet das Bürgerbeteiligungsverfahren zur Verkehrsberuhigung von Wiens größter Einkaufsstraße.

Bei drei Veranstaltungen werden die Modelle für das Projekt "Mariahilfer Straße Neu!" präsentiert. Anrainer, Bezirke und Geschäftsleute sollen in die Planungen eingebunden werden und können ihre Vorschläge und Einwände einbringen. Vassilkaou hat stets betont, dass sie unter Verkehrsberuhigung ein gesamtes Konzept für den 6. und 7. Bezirk versteht.

Aus mehreren Erhebungenhat ein Verkehrsexpertenteam rund um Helmut Knoflacher von der TU drei Modelle erarbeitet, die nun präsentiert werden: eine Fußgängerzone, Shared Space oder ein Mix aus beidem. Wichtig ist für Vassilakou, dass die Radfahrer die Mariahilfer Straße weiterhin befahren können und dass die Bewohner ihre Garagen und die Lieferanten die Geschäfte und Lokale weiterhin mit dem Auto erreichen können.

Shared-Space-Querungen

Laut Standard-Informationen sieht die Misch-Variante, die zur Debatte gestellt wird, zwischen der Stiftgasse und der Kaiserstraße eine Fußgängerzone vor, in der auch Radfahrer im Schritttempo fahren dürfen. Die Querungen werden bei diesem Modell als eine Art Shared Space geführt - sprich Fußgänger, Radler und Autofahrer sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer - damit auch Autos und Busse wie der 13A über die Mariahilfer Straße kommen.

Fest steht allerdings noch nicht, ob es bei diesem Modell in den Kreuzungsbereichen weiterhin eine Ampelregelung geben könnte - oder ob es, wie bei Shared Space üblich, keinerlei Verkehrszeichen mehr geben soll.

Welches der Modelle, die nun vorgestellt werden, die beste Lösung für seinen Bezirk bieten würde, "kann ich noch nicht sagen", betont Thomas Blimlinger, der grüne Bezirksvorsteher von Neubau. Dazu müssten erst noch die Anregungen und Einwände der Betroffenen einfließen. Wichtig sei eine Lösung, die den Verkehr nicht in seinen Bezirk drängt. Auch Vlasta Osterauer-Novak, die amtsführende rote Bezirksvorsteherin von Mariahilf, betont, dass die Ergebnisse des Dialogprozesses abzuwarten seien. Fest stehe aber: "Es muss ein Gesamtkonzept zur Verkehrsberuhigung für den Bezirk geben, inklusive aller Nebengassen und der Gumpendorferstraße." Denn sonst, so Osterauer-Novak, "stimmen wir nicht einmal jenem Konzept zu, das wir dann präferieren". (Bettina Fernsebner-Kokert, DER STANDARD-Printausgabe, 15.11.2011)