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Mohammed Khatami, Ex-Präsident

Foto: AP/Sarbakshian

Teheran/Moskau - Die Opposition im Iran hat angesichts der internationalen Spekulationen über einen möglichen israelischen Militärschlag der eigenen Führung den Rücken gestärkt. Im Falle eines Angriffs stehe die Opposition fest hinter der Regierung, sagte Ex-Präsident Mohammed Khatami am Montag laut Mitteilung auf seiner Internetseite. Sollte es zu einer Militäraktion gegen den Iran kommen, würden sich "alle Fraktionen, egal ob Reformer oder Konservative, gemeinsam gegen den Angriff stellen", sagte Khatami. Der Reformer gilt als scharfer Kritiker von Präsident Mahmud Ahmadinejad.

Israel sieht sich durch das Regime in Teheran in seiner Existenz bedroht. Die Internationale Atomenergieorganisation (IEAO / IAEA) hatte in der vergangenen Woche einen alarmierenden Bericht veröffentlicht, wonach der Iran zumindest bis 2010 an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet hat. Studenten im Iran planen am Dienstag eine Menschenkette um die Urananreicherungsanlage in Natanz. Die symbolische Geste solle zeigen, dass die Studenten bereit seien, im Falle eines israelischen Angriffs ihr Leben für das Atomprogramm zu geben, berichtete die Nachrichtenagentur Fars.

Unterdessen bekräftigte Russland seine Kritik am Westen im Atomstreit. Der jüngste IAEO-Bericht sei auf Konfrontation und eine Anheizung der gespannten Situation gerichtet, kritisierte am Montag der russische Außenminister Sergej Lawrow. Die Entwicklung gehe in eine Richtung, die nach dem Versuch eines "Machtwechsels" aussehe, sagte er nach Angaben der Agentur Interfax. "Es wird mit Sanktionen und Bombardierung gedroht - aber das wird uns der Möglichkeit einer Lösung auf dem Verhandlungsweg nicht näher bringen", sagte Lawrow.

Der IAEO-Bericht über iranische Pläne für den Bau einer Atombombe sei eine Zusammenstellung bereits bekannter Fakten aus den vergangenen acht Jahren, aber keine neue Beweislage, sagte Lawrow. Russland halte an seiner Ablehnung von weiteren Strafmaßnahmen gegen den Iran fest. "Für uns ist der Sanktionsweg gegen den Iran erschöpft", führte Lawrow aus. Als Vetomacht im Weltsicherheitsrat hatte Russland im vergangenen Jahr Sanktionen gegen den Iran zugestimmt. (APA)