Wien - Die AHS-Gewerkschaft will mit einer neuen Homepage "einen Beitrag zu sachlicher Bildungspolitik" leisten. Auf der Plattform http://www.bildungswissenschaft.at findet sich eine Sammlung von Zitaten zu "Leitbegriffen der Bildungspolitik", wie es am Montag in einer Mitteilung der FCG-dominierten Lehrervertretung anlässlich des Starts der Homepage heißt.

Dort kommen rund 20 Autoren mit Publikationen seit den 1970ern zu Wort, die Themen reichen von Gerechtigkeit über Privatisierung bis zum familiären Umfeld. Auch zu umstrittenen Themen wie der Gesamtschule gibt es Zitate, die erwartungsgemäß ebenso negativ ausfallen wie die Haltung der AHS-Gewerkschaft zu dieser Schulform. "Die Beseitigung der Ungleichheit durch Bildung ist ein kollektives Missverständnis", wird etwa der Berliner Erziehungswissenschaftler Heinz-Elmar Tenorth zitiert. "Schule ist ein System der Erzeugung von Differenz und nicht von Gleichheit."

Das Schulwesen habe eine Bildungspolitik verdient, die "wissenschaftliche Erkenntnisse studiert, aus ihnen Handlungsaufträge ableitet und überlegte Schritte setzt", fordern die AHS-Lehrer in der Aussendung. In dieser gab es auch Häme für die Initiatoren des Bildungsvolksbegehrens rund um SP-Ex-Vizekanzler Hannes Androsch wegen des "trotz immenser Propaganda" mäßigen Abschneidens. "Dies ist nicht nur ein Sieg unseres vielseitigen Schulwesens, sondern auch einer der mündigen BürgerInnen, die sich gegenüber medialer Gehirnwäsche resistent gezeigt haben." (APA)