Wien - Umstrittene Provisionszahlungen der Nationalbank-Tochter OeBS seien vom Geschäftsführer des Unternehmens bis Juni 2011 abgezeichnet worden. Die OeBS steht unter dem Verdacht der Schmiergeldzahlung. Der Geschäftsführer habe im Juni Provisionszahlungen von rund 570.000 an die Schweizer Firma Venkoy angewiesen, obwohl zu diesem Zeitpunkt der hauseigene Steuerberater, der mit einer Finanzprüfung konfrontiert war, bereits Alarm geschlagen hatte, schreibt der "Kurier" unter Berufung auf einen Prüfbericht. Wolf traute laut Prüfbericht dem eigenen Steuerberater nicht.

Die Venkoy-Chefin behauptet demnach, sie habe 95 Prozent der an sie geflossenen 14,447 Mio. Euro an Provisionen an Sub-Provisionäre weitergeleitet. Die Empfänger könne sie nicht nennen, keiner habe einen Sitz in Mitteleuropa. Laut Kurier teilen die Sonderprüfer die Einschätzung des OeBS-Steuerberaters, der nicht ausschließen kann, "dass die Provisionszahlungen auch für Korruption bzw. Schmiergeldzahlungen herangezogen wurden". Die Sonderprüfer schreiben laut "Kurier": "Es wird überhaupt bezweifelt, dass es Leistungen gegeben hat":

"Dem Vernehmen nach" überlegt nun die Nationalbank, die Kapazität ihrer Banknotendruckerei zu halbieren, was hundert Arbeitsplätze kosten würde, schreibt die Zeitung. Im Aufsichtsrat der OeBS sollen künftig nicht mehr nur die Nationalbank-Obersten sondern auch externe Experten sitzen. (APA)