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10 kWh Strom entsprechen etwa 2,5 Liter Diesel.

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Auch wenn von vielen Seiten immer betont wird, der Gesamtstromverbrauch würde durch Elektroautos nur geringfügig ansteigen, haben die Elektrizitätsversorger hohes Interesse an elektrischer Mobilität. Natürlich würde der Stromverbrauch nicht schlagartig in die Höhe schnellen, ganz einfach, weil es viele Jahre dauern wird, bis es zu einer signifikanten Vermehrung der Elektroautos kommt. Was unbestritten ist: Das E-Auto hat einen deutlich höheren Wirkungsgrad. Muss es auch haben, sonst käme man bei der immer beklagten geringen Speicherfähigkeit der Batterien nicht weit. Dennoch ist das Fahren mit Strom nicht grundsätzlich viel billiger als mit Diesel oder Benzin. Das liegt daran, dass Strom von vornherein sehr viel teurer ist. Ein Liter Diesel enthält ungefähr 10 kWh an Energie. Man bekommt ihn um knapp 1,40 Euro. Für 10 kWh Strom bezahlt ein österreichischer Haushalt rund 2,00 € inklusive aller Gebühren und Steuern.

Mit 2,5 Liter Diesel kommt man rund 50 km weit, macht 3,50 Euro. Ungefähr genauso weit kommt man mit einem Elektroauto mit 10 kWh Strom, macht an der Haushaltssteckdose 2,00 Euro. Tankt man allerdings bei einer Stromtankstelle, wird die Sache empfindlich teurer. Wien Energie etwa verlangt für das Laden eines Elektroautos 0,78 Euro pro Stunde, erklärt durch die hohen Infrastrukturkosten. Um 10,2 kWh nachzuladen (laut Anzeige im Fahrzeug), stand unser Elektroauto 4,40 Stunden an der Stromzapfsäule. Damit waren 3,90 Euro fällig. Folglich war die Rechnung höher als bei einem vergleichbaren Dieselauto an der Mineralöl-Tankstelle.

Das ist natürlich kein Grund, das Elektroauto grundsätzlich infrage zu stellen, aber eines ist sicher: Billiger wird das elektrische Autofahren kaum, auch dann nicht, wenn man den höheren Neupreis durch die teuren Batterien gleich vergisst. Und eines noch: Strom ist nicht mit Mineralölsteuer belastet. Wie wird der Staat den Steuerausfall durch Vermehrung von Elektroautos auffangen? (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/11.11.2011)