Wien - Der US-Ölpreis hat am frühen Freitagnachmittag etwas höher tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember 97,89 Dollar und damit um 0,11 Prozent mehr als am Donnerstag. Die Experten der Commerzbank verweisen in ihrem täglichen Kommentar zum Rohstoff-Markt auf fallende US-Rohöllagerbestände als Preisstütze. Eine nachhaltige Verknappung am Markt sei angesichts der schwächelnden Nachfrage allerdings nicht wahrscheinlich, heißt es weiter.

Im Gegensatz zum WTI-Preis gab der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent leicht auf 113,48 (Vortag: 113,71) Dollar nach. Im europäischen Frühhandel hatte der Brent-Ölpreis vor dem Hintergrund freundlicher Aktienmärkte noch Gewinne verzeichnet.

Durch das fehlende Ölangebot aus Libyen und der damit einhergehenden Knappheit an hochwertigem Öl in Europa habe der Brent-Ölpreis in den vergangenen Monaten klar angezogen, schreiben die Experten der Commerzbank in ihrem Rohstoffkommentar. Insofern spreche die abzusehende Rückkehr Libyens an den Ölmarkt für ein Zurückkommen des Brent-Ölpreises in den kommenden Wochen.

Das Gold-Vormittagsfixing in London lag am Freitag bei 1.764,00 Dollar und damit leicht unter dem Donnerstagvormittags-Fixing von 1.766,00 Dollar. Den Goldpreis sehen die Commerzbank-Experten aber dennoch weiter unterstützt, zumal trotz der scheinbaren politischen Stabilisierung in Griechenland und Italien die Unsicherheit an den Märkten hoch bleiben dürfte.

Unter den Industriemetallen heben die Experten Aluminium hervor, das seit Monatsbeginn ununterbrochen weniger als 2.200 Dollar je Tonne koste und damit unter den Grenzkosten der Produktion notiere, wie es im Kommentar heißt. Angesichts gestiegener Energiekosten würden diese mittlerweile gar bei 2.300 Dollar je Tonne liegen, schätzt der weltweit größte Aluminiumproduzent China. Angesichts dessen dürfte es nach Einschätzung der Commerzbank zu umfangreichen Produktionskürzungen kommen. Das Aufwärtspotenzial für den Aluminiumpreis sehen die Experten dennoch begrenzt - erst kürzlich hatte der Aluminiumriese Alcoa vor einer schwächelnden und teils gar rückläufigen Nachfrage in Europa gewarnt. (APA)