Khartum - Bei Auseinandersetzungen zwischen Armee und Rebellen in der sudanesischen Krisenregion Süd-Kordofan sind nach Armeeangaben dutzende Aufständische getötet worden. Sie seien noch dabei, die Opfer zu zählen, sagte der Kommandant der Truppen in der Stadt Talodi am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur Suna. Mehrere Zivilisten, darunter zwei Frauen und ein Kind, seien verletzt worden. Die Armee habe die Offensive der Rebellen zurückgedrängt und werde diese aus dem Gebiet vertreiben, sagte ein anderer Armeekommandeur.

Bei einem Luftangriff der sudanesischen Armee auf ein Flüchtlingslager in der Stadt Yida im Südsudan wurden nach Angaben südsudanesischer Beamter am Donnerstag unterdessen zwölf Menschen getötet und mehr als 20 verletzt. In dem Lager seien unter anderem Flüchtlinge aus Süd-Kordofan untergebracht, die dort vor den Kämpfen in der Region Schutz gesucht hätten, sagte die UNO-Koordinatorin im Südsudan, Lise Grande. Ein Sprecher der sudanesischen Armee wies Berichte über den Angriff zurück.

In Süd-Kordofan gibt es seit Juni schwere Kämpfe. Der nordsudanesische Bundesstaat grenzt an den Südsudan, der sich im Juli vom Norden abgespaltet hat. Khartum wirft dem Südsudan regelmäßig vor, die Rebellen der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) in Süd-Kordofan zu unterstützen. Die SPLA ist der militärische Arm der SPLM, deren nördlicher Teil die größte Oppositionspartei im Sudan ist. Ihr südlicher Teil stellt seit der Unabhängigkeit des Südsudan dort die Regierung. (APA)