Auch der Kauf des alternativen Telekomanbieters eTel durch die Telekom Austria 2006/2007 wird von Justiz und Telekom-Revision im Zusammenhang mit Zahlungen unter Korruptionsverdacht untersucht. Der frühere Geschäftsführer von eTel, Achim Kaspar, hat nun auf Anfrage der APA bestätigt, dass er im Zuge des Verkaufs die Telekom Austria noch ein Jahr bei der Integration von eTel Austria unterstützt habe und zusätzlich zum Geschäftsführergehalt einen Bonus von 300.000 Euro brutto erhalten habe. Das Nachrichtenmagazin "Format" hatte vergangene Woche darüber berichtet.

Provision

"Auf ausdrücklichen Wunsch meines damals neuen Arbeitgebers Telekom Austria wurde mir der Bonus über die Firma von Herrn Hochegger ausbezahlt", heißt es in einer der APA übermittelten Stellungnahme von Kaspar. Nach Abzug der Steuern habe er 150.000 Euro netto erhalten - das aber nicht als (zusätzlichen) Arbeitslohn, sondern als "Provision", die via Hocheggers Firma ausbezahlt worden sei. "Ich habe diese Vorgangsweise nicht gefordert, war damit aber einverstanden."

Selbstanzeige

Kaspar, der frühere Präsident des Verbands alternativer Telekomnetzbetreiber, ist derzeit Chef von Cisco Österreich. Das Magazin "Format" hatte vergangene Woche über ein "Gerücht" geschrieben, wonach Kaspar rund 300.000 Euro über Hocheggers Firma Valora erhalten habe. Angeblich habe Kaspar eine Selbstanzeige bei der Finanz erstattet, weil er den Betrag zu versteuern vergessen habe. Kaspar habe im Jahr 2006 als Gegner des eTel-Verkaufs an die Telekom Austria gegolten, doch sein Widerstand habe sich dann verflüchtigt, so das Magazin. (APA)