Berlin - Teure Energie hat die deutsche Inflationsrate im Oktober nahe ihrem Drei-Jahres-Hoch gehalten. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vormonat hatte es mit 2,6 Prozent das größte Plus seit September 2008 gegeben.

"Die Inflationsrate wurde erneut maßgeblich von der Preisentwicklung bei Energie bestimmt", hieß es. Heizöl verteuerte sich um 25,4 Prozent, Diesel und Benzin kosteten 12,7 Prozent und Haushaltsenergie 10,3 Prozent mehr. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Verbraucherpreise stabil.

Seit Jahresbeginn hält sich die Teuerungsrate konstant über der Marke von zwei Prozent, bis zu der die Europäische Zentralbank (EZB) von stabilen Preisen spricht. Trotzdem hat sie vorige Woche ihren Leitzins überraschend gesenkt - von 1,5 auf 1,25 Prozent. Mit billigerem Geld wollen die Währungshüter die Konjunktur ankurbeln.

Weil in vielen Euro-Ländern eine Rezession droht und auch Deutschland vor einer Flaute steht, sagen die meisten Experten einen sinkenden Preisdruck voraus. Die fünf Wirtschaftsweisen rechnen für 2012 mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 1,9 Prozent in Deutschland, nach 2,3 Prozent im zu Ende gehenden Jahr. (APA/Reuters)