Wien - Das Oberlandesgericht Wien entschied Mittwoch in einem Punkt gegen Lucia R. und für Österreich, das die slowakische Studentin im Sommer 2010 falsch als Prostituierte und Mordopfer abgebildet hatte. Das Landesgericht Wien verurteilte Österreich und oe24.at zu 20.000 Euro, weil sie die Frau mit der Darstellung beleidigt und andererseits die Privatsphäre der Frau verletzt hätten.

Das Oberlandesgericht reduzierte die Entschädigung auf 15.000: Prostituierte bezeichne vorwiegend einen Beruf und verletze die Intimsphäre nicht, obwohl die Betroffene nicht als solche arbeitete und arbeitet. Birgit Kraml, Anwältin bei Wolf Theiss, vertritt Lucia R. und wundert sich: In einem anderen Fall entschied das Oberlandesgericht für eine frühere Prostituierte, dass die Bezeichnung als solche deren Privatsphäre verletze.

Montag verhandelt das Oberlandesgericht die Berufung von Heute gegen 5000 Euro für Beleidigung Lucia R.s und Verletzung ihrer Privatsphäre. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 10.11.2011)