Rom/Frankfurt - Die erhoffte Entspannung am italienischen Anleihemarkt bleibt aus - trotz des angekündigten Rücktritts von Regierungschef Silvio Berlusconi. Im Gegenteil: Die Zinsen für italienische Staatsanleihen bleiben weiter deutlich über der kritischen Marke von sieben Prozent. Das war die Marke, bei der Irland, Griechenland und Portugal internationale Hilfen und den Schutz des Euro-Rettungsschirms brauchten. Die Zinsen für zehnjährige italienische Anleihen notierten am Donnerstag bei 7,35 Prozent. Damit blieben bisher auch alle Ankündigungen italienischer Politiker, die notwendigen Reformen nach dem angekündigten Rücktritt von Ministerpräsident Silvio Berlusconi nun mit Hochdruck umzusetzen, ohne Erfolg. Als möglicher Nachfolger gilt der angesehene Ökonom Mario Monti.

Die Risikoaufschläge zu deutschen Staatsanleihen stiegen dementsprechend auf neue Rekordstände. Bei richtungsweisenden zehnjährigen Titeln liegt der Aufschlag mittlerweile deutlich über fünf Prozentpunkten: Deutschland muss aktuell für zehnjährige Staatstitel lediglich 1,78 Prozent bieten. Hauptgrund ist die nach wie vor hohe Kreditwürdigkeit der deutschen Volkswirtschaft. Zudem sorgt die Schuldenkrise seit Wochen für einen Ansturm auf deutsche Staatstitel, was zu steigenden Kursen und damit sinkenden Renditen führt. (APA)