"40plus" : Werner Brix

Foto: Niedermair

Werner Brix ist kein "Bivie" mehr. Denn das sind Männer bis 40, die sich Frauen gegenüber machohaft verhalten, nur um danach Versöhnungssex zu bekommen. Wenn man aber die magische Altersgrenze überschritten hat, also 40plus ist, wie denn der Titel des Programms heißt, könne es im Gehirn Klick machen: Man stellt fest, dass es so etwas wie Emotionen gibt.

Über diese Männer, die zu Weisheit gelangt sind, hält Werner Brix, Jahrgang 1964, einen ziemlich abgedrehten, grotesk pseudowissenschaftlichen Vortrag: Sie machen sich auf die Suche nach sich selbst - am liebsten auf einer Harley-Davidson. Und sie möchten angeblich auch ihre Emotionen ausleben. Aber die althergebrachten Verhaltensregeln würden dies nicht zulassen. Die Männer hätten daher längst genug von der ganzen "Patriarchat-Scheiße": Sie fordern über ihr Sprachrohr, eben Brix, die Frauen auf, sich zu erheben und endlich ihren Mann zu stellen.

Vieles, was Brix "über Männer in den besten Jahren" verliert, ist Klischee und manches sexistisch. Aber er bringt es auf eine recht verquere, fast artifizielle und zumeist sehr unterhaltsame Art. Zwischendurch streut er zudem kluge Beobachtungen ein. Beispielsweise über Facebook: "Ich hab knapp 200 Freunde, aber ich weiß nicht mehr, wie sie riechen." (trenk, DER STANDARD/Printausgabe 9. November 2011)