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Bei einer Massenpanik während eines Festes am Ganges kommen mindestens 16 Menschen ums Leben.

Foto: AP/dapd

Dehradun - Bei einer Massenpanik während eines religiösen Festes von Hindus im Norden Indiens sind am Dienstag mindestens 16 Menschen zu Tode getrampelt worden. Dutzende weitere Menschen wurden nach Behördenangaben verletzt. Das Unglück ereignete sich, als Zehntausende Hindus an einer Zeremonie an einer Pilgerstätte am Ganges teilnahmen.

Ein Behördenvertreter in der nahe dem Unglücksort liegenden Stadt Haridwar sagte, 14 Männer und zwei Frauen seien ums Leben gekommen, 46 weitere Menschen seien schwer verletzt worden. Es seien weit mehr Gläubige zu der Zeremonie geströmt, als der Platz fassen konnte. Der Polizeichef des Bundesstaates Uttarakand, Jyoti Swaroop Pandey, sagte, 50.000 Menschen hätten sich zu dem Kumbh-Mela-Fest versammelt. Viele von ihnen hätten gleichzeitig versucht, in einen Bereich zu gelangen, wo ein heiliges Feuer angezündet wurde. Die Menschen hätten keine Luft mehr bekommen, und es sei zu einer Massenpanik gekommen.

Opferzahlen könnten steigen

Hemant Sahu, ein Sprecher der Organisatoren der fünftägigen Feierlichkeiten am heiligen Fluss Ganges sagte, er rechne mit einem weiteren Anstieg der Opferzahlen. Zehntausende Hindus seien zu dem Feuer geströmt, um den Flammen ihre Opfergaben darzubringen. "Die Menge geriet außer Kontrolle, viele Menschen sind hingefallen." Die Nachrichtenagentur Press Trust of India berichtete, die Massenpanik sei ausgebrochen, als die Gläubigen die Shantikunj-Pilgerstätte betreten wollten, um dort den 100. Jahrestag von deren Gründer Shreeram Sharma zu feiern.

Die Pilgerstadt Haridwar liegt rund 170 Kilometer nördlich der Hauptstadt Neu Delhi und gilt als eine der heiligsten Stätten Indiens. Das ganze Jahr über pilgern Hindus nach Haridwar, um sich dort im Ganges zu waschen und sich so nach ihrem Glauben von ihren Sünden reinzuwaschen. Das große Kumbh-Mela-Fest wird aber nur alle zwölf Jahre veranstaltet.

In Indien kommt es wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen bei Massenveranstaltungen immer wieder zu Paniken. Häufig werden sie durch Gerüchte ausgelöst, es gebe eine Bombenexplosion, eine eingestürzte Mauer oder einen Autounfall. Zuletzt waren im Jänner im südlichen Bundesstaat Kerala mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen, als unter Gläubigen, die in der Dunkelheit zu einem Schrein pilgerten, eine Panik ausbrach. (APA)