Grafik: Linux

Am Anfang eines jeden Entwicklungszyklus des Linux Kernel steht die rund zwei Wochen lange Aufnahme neuer Funktion - der dann einige Wochen an Stabilisierungsarbeiten folgen. Mit dem Kernel 3.2 Release Candidate 1 schließt man diese Phase nun einmal mehr ab, und damit wird auch klar, dass die kommende Ausgabe der freien Software besonders umfangreiche Änderungen aufweisen wird.

Zahlen

So wurden im Vergleich zur aktuellen stabilen Ausgabe der Software mehr als 1,6 Millionen neue Code-Zeilen aufgenommen, umgekehrt wurden an anderer Stelle rund 1,4 Millionen Zeilen entfernt, wie heise online vorrechnet. Auch wenn einiges davon Reorganisationen im Quellcode betreffen, so hatte Kernel-Maintainer Linus Torvalds doch mehr als zehntausende neue Commits zu bewältigen und einzuspielen.

TCP

Zu den wichtigsten Verbesserungen gehört die "Proportional Rate Reduction", mit der der TCP-Stack nach Problemen schneller wieder zur vollen Leistungsfähigkeit übergehen soll. Der freie Nvidia-Treiber Nouveau - bzw. dessen DRM-Teile im Kernel - unterstützen nun eine ganze Reihe neuere Grafikkarten.

Files

Bei den Dateisystemen btrfs und ext4 gab es wieder einige Verbesserungen, der Prozess-Scheduler CFS kann nun die CPU-Zeit für einzelne Gruppen gezielt limitieren. Zudem gibt es Modifikationen am Writeback-Code, der vor allem beim Schreiben von großen Datenmengen auf die Festplatte Performance-Verbesserungen verspricht.

Google+

Für die Zukunft überlegt Kernel-Maintainer Linus Torvalds übrigens die regelmäßigen Ankündigungen über Google+ zu verbreiten, zu diesem Zweck hat er bereits eine eigene Seite angelegt. (red, derStandard.at, 08.11.11)