Wien - Druck auf die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 520.000 heimischen Handelsangestellten macht Arbeiterkammerpräsident (AK) Herbert Tumpel. Denn: Laut einer aktuellen Branchenanalyse haben die 152 wichtigsten Handelsunternehmen im Vorjahr einen Betriebserfolg (EBIT) von 593 Mio. Euro erwirtschaftet, was im Jahresvergleich einem Plus von 22 Prozent entspricht. Tumpel fordert daher "gerechte Lohn- und Gehaltserhöhungen für die gesamte Branche".

Der österreichische Handel kann laut AK-Analyse auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken. Mehr als Dreiviertel der Unternehmen hatten bei den Umsätzen ein klares Plus. Im Durchschnitt lagen die Umsatzzuwächse mit rund 5 Prozent deutlich über der Entwicklung der vergangenen Jahre. Diese Entwicklung setzte sich laut AK auch heuer fort: Laut Statistik Austria lagen die Umsätze der gesamten Branche im ersten Halbjahr 2011 sogar um 7,8 Prozent über jenen des Halbjahres 2010. Jedes zweite Unternehmen kommt auf eine EBIT-Marge von mindestens 3,4 Prozent. Die ertragsstärksten Unternehmen erwirtschaften 6,5 Prozent und mehr. Diese erfreuliche Entwicklung spiegle die enorme Leistungsbereitschaft der Beschäftigten der Branche wider, so Tumpel.

Die Handelsbeschäftigten erwirtschafteten im Vorjahr im Schnitt einen Pro-Kopf-Umsatz von 283.140 Euro, das entspricht einem Plus von 4,13 Prozent und erhöhte die Produktivität um 3,16 Prozent.

Erfreulich sei auch die Eigenkapitalquote der Unternehmen. Diese liegt bei Kapitalgesellschaften im Handel im Schnitt stabil bei 37 Prozent, also über jener von Industrieunternehmen mit 34 Prozent. "Damit sind diese Unternehmen weit von einer Überschuldung entfernt und für wirtschaftlich schwierige Zeiten gewappnet", betont der AK-Präsident. (APA)