Wien - Der börsenotierte Wiener Impfstoffkonzern Intercell hat nach neun Monaten seinen Verlust verringert und mehr umgesetzt. Der Periodenverlust belief sich in den ersten drei Quartalen 2011 auf -20,6 Mio. Euro nach -50,9 Mio. Euro in der Vorjahresperiode, der Umsatz stieg auf 25,9 Mio. nach 21,1 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Auch im dritten Quartal hat sich der Verlust deutlich reduziert, und zwar auf -7,8 Mio. nach -27,8 Mio. Euro. Damit war das Minus immer noch größer als der Umsatz, der bei 7,5 Mio. nach 6,7 Mio. Euro zu liegen kam.

Rausschmiss aus ATX

Für das Gesamtjahr hält Intercell an seiner Ergebnisprognose fest und rechnet mit einem Nettoverlust von 30 bis 40 Mio. Euro. Die Intercell-Aktie hatte in den vergangenen Jahren massiv an Wert verloren, vor kurzem ist das Unternehmen aus dem ATX, dem Leitindex der Wiener Börse, geflogen.

In den vergangenen Monaten seien die Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt worden, so das Unternehmen: "Der kommerzielle Betrieb des Intercell-Standorts in Gaithersburg (Maryland, USA) wurde konsolidiert. Die F&E-Aktivitäten im Bereich Impfpflaster wurden nach Wien transferiert. Die Übertragung der verbliebenen Leasingverträge der US-Betriebsstätte und der Verkauf nicht mehr benötigter Einrichtungen und Geräte sind derzeit im Gange."

Puncto Impfstoffentwicklung verwies das Unternehmen erneut auf Neuigkeiten aus der Vergangenheit, etwa die Ende Oktober erhaltenen positiven Daten aus der klinischen Phase-I-Studie beim Impfstoffkandidaten gegen den Durchfallerreger Clostridium difficile. Beim immunstimulierenden Impfpflaster gegen pandemische Grippe nähere sich die Aufnahme von Probanden für die Phase- I-Studie dem Abschluss, bei dem Mittel gegen Hepatitis C warte das US-Partnerunternehmen Romark noch auf die behördliche Freigabe für den Studienbeginn einer Phase-II-Kombinationsstudie, die noch heuer starten soll. Intercell warnte aber: "Sollte die behördliche Freigabe in naher Zukunft nicht erfolgen, so kann die Studie nicht wie erwartet durchgeführt werden."

Mit dem einzig verkauften Produkt, einem Impfstoff gegen die Tropenkrankheit Japanische Enzephalitis (Ixiaro/Jespect), erlöste Intercell in den ersten neun Monaten mehr als 15 Mio. Euro, das ist ein Plus von 65 Prozent. "Die Produktverkäufe für das gesamte Geschäftsjahr entwickeln sich somit in Richtung der vom Unternehmen prognostizierten Zuwächse von 60 - 70 % im Vergleich zu 2010", so das Unternehmen. Die liquiden Mittel beliefen schrumpften bis zum Ende des dritten Quartals auf 68,8 Mio. Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 107,1 Mio. Euro gewesen. (APA)